Dieser historisch bedeutsame Kellereingang wurde zubetoniert
(upi/ias) Gründau-Möbel-Höffner-Bauhaus-mediamarkt: Der Bank-Überfall ereignete sich im Ortsteil Rothenbergen schon vor Monaten. Sein Auslöser war möglicherweise ein vorangegangener Überfall und der hat mit einem Überfall von vor über 200 Jahren etwas zu tun. Und der wiederum etwas mit der Besatzungszeit. Und jetzt gibts erst Mal Denkmal-Schutt statt Denkmal-Schutz . Und Asphaltdecke drüber!
Ein Denkmal wurde beseitigt, das an den Widerstand der Bevölkerung im Kinzig- und Gründautal gegen die Besatzung erinnerte – die napoleonische! . Ein Denkmal das aber auch zum Stein des Anstoßes wurde, zum klassischen Stolperstein. Da blieb sich die Volksbank treu und machte wie üblich den Weg frei!
Eine Kellerluke, durch die man Wein- und Bierfässer einkellern konnte, ohne sich durch die verwinkelten engen Flure des Gasthauses quälen zu müssen und den Betrieb aufzuhalten. In der früh judenfreien Reichsstadt Gelnhausen stehen solche Kellerluken unter Denkmalschutz – obwohl schon viele Gelnhäuser besonders nachts nach dem dritten Halben darüber heftig ins Stolpern geraten sind. In Gründau werden sie einfach zugeschüttet und zuasphaltiert zugunsten eines halben zusätzlichen Parkplatzes, während direkt daneben die Plätze leer stehen.
Hat die Volksbank tatsächlich frei nach ihrem Motto :“Wir machen den Weg frei“ den historischen Kellereingang zum Gasthof „Fass“ nur deshalb abgerissen und zugeschüttet, um den Parkplatz um zweieinhalb Quadratmeter zu erweitern? Denkmalpflege nach Gründauer Art? Oder gab es noch tiefere Gründe?
Durch diesen Kellereingang wurde um 1803 (oder war es 1812 beim Rückmarsch?) die Kriegskasse des napoleonischen Russlandfeldzuges getragen und in vermeintliche Sicherheit gebracht.
Denn aus vielen Quellen kann man erfahren, dass die Bauern aus dem Kinzig- und Gründautal sich für die Zwangs/Fronarbeiten beim Ausbau der alten Leipziger in eine napoleonische Heer-Straße rächten, indem sie die Kriegskasse aus dem Fass-Keller stahlen… wie die Verteilung dieses Arbeitslohnes vorgenommen wurde, dazu schweigen die Quellen.
Oder ging es gar nicht um den Parkplatz ?
Vielleicht hat die Volksbank befürchtet, dass in Gründau manche Leute denken: Wir sind das Volk! Das ist unsere Bank! und man kann ja durch die KellerLuke wie vor 200 Jahren mal was abheben!
Lieber Bürgermeister Merz,
war das nur ein schlechter Scherz ?
Sind wir nicht richtig informiert ?
Wird die Luke restauriert ?
Wird sie dann wieder hingestellt.
Bezahlt mit unsrem Steuergeld?
Nun gut, wer die Geschichte dieser Keller-Luke gar nicht kennt, der wird sie nicht vermissen.
Nur würd ich gerne wissen, wars die Volks-Bank oder war ExKontra-Nahkauf der Täter?
Wenn so ein Eingang weg kommt, wen juckt es, was bedeutet der schon ? Und was ist das bisschen schon gegen den Abriss des arkadenumringten Weinbauernhofes Fass ? Liebloser Umgang mit großen und kleinen Denkmälern ist kein Privileg von Leiwels. Und wenn wir schon bei Parkplätzen sind: die Metzgerei Legere braucht dringend welche. Und so entschieden alle Entscheider in der Gemeinde das von sich weisen werden: das schönste Fachwerkhaus in Rothenbergen dürfte bereits auf die Spitzhacke warten. Der Stall mit seinem Barockdach ist ja bereits abgerissen.
Das ist alles so ähnlich, wie bei einer Streichung der Mittel für den Schwimmbad-Bus aus Mittel-Gründau, die lobenswerterweise ausbleiben wird – zumindest vorläufig.
Wer nicht weiß, dass die Mittel-Gründauer für diesen Bus bezahlt haben mit Arbeit und Spenden, der hält ihn eventuell doch für einen einsparbaren Luxus, ein Geschenk der Gemeindeverwaltung nur für die Mittel-Gründauer und wird ihn für die nächsten Kürzungen bei den „freiwilligen sozialen Leistungen“ vorschlagen, um das Unrecht gegen die anderen Ortsteile auszugleichen …
Aber das ist wieder eine andere, eine nächste Geschichte.
PS: das Gerücht, dass Drafi Deutscher bei einem Konzert in den 60er Jahren im Saalbau Fass in Rothenbergen sich die Text- und Melodie-Vorlage für eines seiner berühmtesten Lieder geholt hat, das konnte bisher noch nicht bestätigt werden. Das Klagelied der Weinbauern von Rothenbergen mit dem Titel: „Napoleone!“ soll Drafi später umgeschrieben haben in „Mama Leone!“