Aktion gegen führende Finanzinstitution in Frankfurt beschlossen: Die Verursacher und Profiteure der Krise blockieren! & Kritische und ergänzende Anmerkungen zum Büchner – Aufruf

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Aktionsgruppe Georg Büchner
http://aufstand.blogsport.de

 

 

Aktion gegen führende Finanzinstitution in Frankfurt beschlossen: 

Die Verursacher und Profiteure der Krise blockieren!

 

Mehr als 50 Menschen aus 29 Gruppen und Initiativen trafen sich heute in Frankfurt am Main und beschlossen in einer konstruktiven und solidarischen Atmosphäre Aktionen gegen zentrale Institutionen des Finanzsektors in Frankfurt, die am Montag, den 18. Oktober, stattfinden werden.

 

Ziel und Charakter der Blockadeaktion ist es einerseits, ökonomischen Druck zu erzeugen und andererseits, vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Handlungsfähigkeiten zurück zu gewinnen.

 

Ebenfalls vereinbart wurde eine Aktionskonferenz am 21. August.

Hier soll beraten werden, wie die Blockade erfolgreich und effektiv werden kann.

 

Zur Vorbereitung der Aktionskonferenz wurde ein Koordinationskreis eingerichtet, der in den nächsten Tagen eine Einladung zur Konferenz veröffentlichen wird.

 

Dazu Thomas Müller von der Aktionsgruppe Georg Büchner: „Es ist an der Zeit, daß wir nicht mehr fragen, was wir diesem Wirtschaftsystem nützen, sondern umgekehrt, was dieses Wirtschaftssystem uns nützt. Wir wollen eine Politik stoppen, die die Gewinne privatisiert und die Verluste vergesellschaftet.“

 

 

Weitere InteressentInnen und UnterstützerInnen sind herzlich gebeten, sich unter ag_georg.buechner@yahoo.de zu melden.

 

 

 

Frankfurt, 3.Juli 2010

 

 

Bei unserem Treffen war AktivistInnen aus den folgenden Gruppen und Organisationen anwesend:

 

AGIS

Aktionsbündnis gegen Abschiebung

Aktionsgruppe für den Aufbau der Dritten Reihe Frankfurt

Aktionsnetzwerk Jena

AKU Wiesbaden

Antifaschistische Linke Berlin / Interventionistische Linke

Anti-Nazi-Koordination Frankfurt

BAG Erwerbslose

Bündnis gegen Rechts Wiesbaden
DKP
Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne
IG Metall
attac Deutschland, attac Frankfurt

BAG Prekäre Lebenslagen

Deutscher Freidenkerverband

DIE LINKE

FAU

GEW

Gruppe Dissident Marburg / Interventionistische Linke

IG Metall

Interventionistische Linke Köln

Isl / Interventionistische Linke

JungdemokratInnen / Junge Linke

Antifa-KOK Düsseldorf & Neuss / Interventionistische Linke

Linksjugend [`solid]

Linkswärts e.V.

Marx 21

Neue Rheinische Zeitung

Ordensleute für den Frieden

Radio Corax Halle

SDS.DIE LINKE

Ver.di

Ver.di Erwerbslose

KRITISCHE UND ERGÄNZENDE ANMERKUNGEN von HaBE zum  AG-Büchner-Aufruf
auf die mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretenden Vorwürfe „struktureller Antisemitismus“ bei der Focussierung auf Banken und Finanzkapital wurde ja schon hingewiesen.

Als sicher kann gelten, dass besonders die FR mit einem ähnlichen Vorwurf arbeiten wird, so wie sie bisher wohlwollend die Dresdner Bank und die Commerzbank publizistisch begleitet und deren Funktion als „SS-Hausbank“ und Mehrheitsaktionär der ADLER-Werke und ihre Verantwortung für das ADLER-KZ-„Katzbach“. verschwiegen hat (Sie war auch die führende Arisierungsbank in allen überfallenen Ländern: „Hinterm ersten deutschen Tank kommt der Chef der Dresdner Bank!“ witzelten selbst Frontsoldaten).

Hier bei der FR verantwortlich an vorderster Front die „linke“ oder „linksliberale “ Claudia Michels .. Dresdner Bank und Deutsche Bank waren Gründungen jüdischer Bankiers. Erst 1934 wurde die Dresdner Bank z.B. „arisiert“, d.h. alle jüdischen Vorstandsmitglieder und Angestellten in Leitungsfunktionen entlassen.

Aber das ist nicht der Hauptpunkt,
mir geht es um die Focussirung auch auf die anderen „normalen Publikumsbanken“, die in der Peripherie die Lohnabhängigen, die Arbeitslosen und auch den „Mittelstand“ ausplündern.
Man muss die Unterscheidung zwischen den „guten“ und „schlechten“ Banken verhindern, denn in der Peripherie werden die Menschen weniger durch die Deutsche oder die Commerzbank sondern in der Regel durch die Volksbanken und Raiffeisenkassen und die Sparkassen geplündert .

Die Einbeziehung dieser Banken in die Aktionen schafft auch den Initiativen im Hinterland Handlungsperspektiven, indem deren alltägliches Plünderungs- und Ruinierungsgeschäft nicht mehr verschwiegen sondern angegriffen wird. Auch wird darüber die ideologische Einbindung der dörflich-ländlichen Strukturen wenn nicht auf- dann wenigstens angebrochen. Den Banken muss hier der soziale Heiligenschein der Schulsport- & Kultur-Sponsoren und „Tafel“-Wohltäter entrissen werden, den die Landräte und Bürgermeister verteilen bei den regelmäßigen Almosen-Scheckübergaben.
Sie sind es in Kombination mit den lohndrückenden Kapitalisten und den staatlichen Steuerräubern , die Existenzen vernichten, verhartzen und an die Tafeln treíben ….

Wenn wir die Menschen im Hinterland nicht aus der „gottgewollten Idylle“ der „VolksfürsorgeBanken“ herausholen, bleibt eine eventuelle Zustimmung zu den Zielen der AG Georg Büchner auf der Ebene der Stammtisch- und Tresenparolen stehen  und im Bereich der Ablehnung ausländischer „Heuschrecken“ und des „Raubtier-Turbo-Kapitalismus und der Zustimmung zu idyllischer Normalausbeutung durch anständige deutsche Unternehmer mit dem berühmten gerechten Lohn.

Und so ganz nebenbei: wenn wir uns schon Büchners Namen zulegen, dann müssen wir eben auch das Hinterland um die Metropolen herum gewinnen

Ich hoffe, es wird klar was ich meine.

Ich will nicht in Frankfurt gegen die großen Moloche meine Radikalität ausleben und dann zurückkehren ins normale Leben des provinziellen Alltags, wo die Dorfarmut sich verstecken muss und zur Erniedrigung in die „Beratungsbüros“ der örtlichen Volksbank zitiert wird und zum Hartz4er-Dumpinglohneinsatz beim Bürgermeister.

Jemand hat in einem ganz kurzen Beitrag die Einbeziehung der Rentner eingefordert, die keinen Zugang zum internet haben. Richtig für die und mit denen müssen wir einen Forderungsrahmen, einen Ziel- und Aktionsrahmen entwickeln, der ihr aktives Eingreifen ermöglicht.
Denkbar sind regionale/lokale Recherchen über die Bank-Verbrechen im Kleinen, mit denen die Schaukästen der Bankfilialen zu plakatieren wären oder Flugblätter als Wurfsendungen zu verteilen und das immer mit der Marschroute: es ist nicht nur der Ackermann…
Es sind die privaten Rentenzusatzversicherungen, die uns die örtlichen „Finanzmanger“ der Banken und (ihrer) Versicherungen verkaufen, …..
Klar sollen da auch die Kreditverweigerungslinien der Kleinbanken gegenüber dem örtlichen Handwerk und der Kleinindustrie mit rein aber eben nicht als Hauptstoßrichtung.

Die Schuldnerberatungen sind heillos überlaufen und sind selbst -( bei aller zugestandener NOTWENDIGKEIT für die „Notärztliche Versorgung im Akkutfall“ und dringend notwendiger Kritik an der personellen Unterversorgung der Schuldnerberatung)  –  nur Mittel zur Stabilisierung der mörderischen Struktur, sind Disziplinierungsmittel gerade wegen ihrer Vielschichtigkeit mit ihrem wohlmeinenden Sozialpädagogischen Ansatz, bei dem doch auch viele Linke und attacies schwach in den Knien werden. „Fördern durch Fordern!“

zur Rolle der Banken bei der Militarisierung, zum  Celler Triathlon (das ist kein Verschreiber sondern ein Hinweis auf die Rolle der beiden Commerzbank und Stadtsparkasse (1822) bei der TriathlonEM- „Patriotismus“-Party in FFM) ist ja schon einiges gesagt worden, zur Frage des Internationalismus usw..

entscheidend, weil grundlegend und als sicherer Riegel gegen das Eindringen brauner Elemente muss die Frage der Verfügung über die Produktionsmittel, über die Produktion theoretisch ins Zentrum gestellt werden: die Banken sind es, die Kapitalgesetze, die die Produktion nicht an den Bedürfnissen der Menschen sondern ausschließlich an den Profitinteressen ausrichten: soziale, ökologische Gründe spielen keine Rolle.
Die Menschen sind dem Kapital
scheißegal.
Für den Profit der Reichen
geht es über Leichen.

Bleibt der Aufruf in der Sphäre der Reproduktion, bleibt er immer anfällig  für die Fraktion der „Gegner des raffenden Kapitals“ und der „Freunde des schaffenden..“, für die Propagandisten des „guten deutschen (hanseatischen) Kaufmannes“ des „Haustierkapitalismus mit gerechtem Lohn und Gefolgschaft im neuen Outfit der Corporate Identity“ („WIR SIND OPEL!“) versus Raubtier- und Turbo-Kapitalismus und besonders „angloamerikanischen Heuschrecken!“ Biodeutsche Tierchen dieser Art sind eben nur harmlose Vegetarier.

Im Aufruf wie in der Ausrichtung der Aktionen muss dieses grundlegende Element auf die Ebene der BÜCHNER-AG-Aktionen „heruntergebrochen“ werden: die Kapitalgesetze vernichten Strukturen im „Dienstleistungssektor“ wie in der materiellen Produktion oder verhindern deren sozial-ökologisch notwendigen Aus- und Umbau.
Dafür müssen greifbare Beispiele auf allen Ebenen benannt werden und die aktuellen Auseinandersetzungen um Erhalt von Arbeitsplätzen und Schaffung neuer Arbeitsplätze einbezogen werden.
Dabei muss immer berücksichtigt werden, wer sich mit dem LEO-Arbeitsplatz oder der Drehscheibe Halle-Leipzig oder der FRAPORT identifiziert wird nicht so leicht gegen den Krieg in Afghanistan oder den kommenden gegen den Iran zu gewinnen sein und dessen Finanzierung aus geraubten Steuern und gegen die Kreigsgewinnler, die Banken, bei denen eben auch auf diesem Weg die geplünderten Steuern landen.

Ich halte es für dringend notwendig, gegen die metropole Kopflastigkeit der Vorbereitungsgruppen/Debatten/Konferenzen eine spezielle Arbeitsgruppe zu initiieren, die sich um die Frage der Mobilisierumng der Peripherie kümmert: Provinz und  RentnerINNEN , um diese Aspekte schwergewichtiger in das Konzept einzubringen

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Aktion gegen führende Finanzinstitution in Frankfurt beschlossen: Die Verursacher und Profiteure der Krise blockieren! & Kritische und ergänzende Anmerkungen zum Büchner – Aufruf“

  1. Liebe Hannelore, es waren bei dem ersten Treffen nicht wenige, die das so ähnlich kritisierten – besonders auf dem Hintergrund des Celler Trialogs, wo die militärische Absicherung der Interessen des Finanzkapitals im Inneren wie Außenpoltisch vereinbart wurde. Ich habe das inmeiner Kritik nicht so schroff formuliert wie Du – aber auch der Imperialismus muss verstehbAR UND BEGREIFBAR 2HERUNTER DEKLINIERT2 WERDEN eben auch auf die Tiefebene der dörflich-provinziellen Raiffeisenbank. Da wirds halt auch schwierig, wenn die Volksbank den Sportverein sponsort, den Gesangsverein, die Freiwillige Feuerwehr, die Reservistenkameradschaft und die Grundschule. Es dauert halt noch ein wenig, bis mehr Zinksärge oder konstengüstigere Plastiksäcke von der AfghanistanFront zurück ins Dorf kommen. Zunächst werden sie offiziell Helden sein. Im Hinterkopf steckt aber bereits: der Ackermann hat sie dort hin in den Tod geschickt… Danke Herr Köhler, für die abschließend doch fast klaren Worte über die wirtschaftlichen Interessen.

  2. Lieber Hartmut,

    der Büchner-Aufruf gefällt mir mit einer Einschränkung: Es wird in dem Aufruf so getan, als käme von den Banken alles Elend, das man, gibt es nur genügend Widerstand in der Bevölkerung gegen sie, abstellen kann. Darunter fallen natürlich auch alle regierungs- und parteiamtlichen Forderungen zu Regulierungen und Verboten. Dazu fällt mir Lenin ein: „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“. Hartmut, die Banken, das heißt das vereinigte Industrie- und Bankkapital, das auch bürgerliche Ökonomen Finanzkapital nennen, sind einerseits das Herz des Imperialismus, andererseits dienen sie als Symbol für die „Seriosität“ und die „natürliche Selbstverständlichkeit“ der kapitalistischen Geldgeschäfte.

    Will man also gegen das Finanzkapital vorgehen, muss man gegen den gesamten Imperialismus von Grund auf vorgehen. Mich stört an dem Aufruf, dass diese Erkenntnis nicht eindeutig ausgesprochen wird. Mir scheint, in der Büchnergruppe haben sich (bürgerliche) Leute zusammengefunden, die ganz richtig erkannt haben, dass es erstens Widerstand geben muss und zweitens besonders gegen die Banken, in denen vor allem sie die Ursache des Übels sehen, nicht das Symptom. Worauf das aber hinausläuft, das ist mein Eindruck, ist den Leuten nicht ganz klar, sie haben nicht zu Ende gedacht. Was aber nicht heißt, dass ich etwas gegen Widerstand gegen die Banken hätte. Nur, man muss den Menschen die Zusammenhänge aufzeigen, ihnen klarmachen, dass der Imperialismus ohne Banken überhaupt nicht funktioniert. Nun wird es den Büchner-Leuten darauf ankommen, vor allem aus bürgerlich-intellektuellen Kreisen Menschen zusammenzubringen, ich ahne, dass an die Arbeiterschaft als selbständige Kraft überhaupt nicht gedacht ist, und ich ahne, dass die Sache im Sande verlaufen wird, weil sie halbherzig angegangen wird.

    Lieben Gruß, Hannelore

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