Zionisten Zionisten zu nennen, ist das Antisemitismus ?

Die Rufmord-Kampagne gegen den sozialdemokratischen Theologen, Ex-DDR-Bürgerrechtler und heutigen Oberbürgermeister von Jena, Albrecht Schröter, hatte ich in einem Artikel als „zionistische Schmutzkampagne“ bezeichet. Das hat eventuell bei NNE dazu geführt, dass der Artikel nicht über Net News Express verbreiet wurde. Net News Global dagegen hat den Artikel verbreitet. Wichtiger aber ist es, dass der Artikel anscheinend schnell zu Debatten geführt hat, aber auch zu harschen Ermahnungen an meine Adresse, doch bei der Wortwahl  vorsichtiger zu werden. ….

Der Leser P.S. schrieb bei Facebook:

allein die Überschrift „Zionistische Schmutzkampagne“ ist ein Jargon, der Goebbels gefallen hätte………., sind denn alle Juden für die Politik Israels gegenüber den Palästinensern, Hartmut Barth-Engelbart? Und: ganz unschuldig an den Reaktionen Israels sind die Palästinenser auch nicht, siehe Raketen der Hisbollah…., und der arabische Antisemitismus ist weit verbreitet, das sollte sie in ihrer Wortwahl ein bisschen vorsichtiger werden lassen……..

Lieber P.S.

es ist schon wichtig, dass man die Religionen von imperialistischen Ideologien unterscheidet. Strenggläubige Juden lehnen sowohl den Staat Israel als auch – und das noch mehr, weil weltumspannend- den Zionismus ab, der in den europäischen Ländern immer hauteng mit anderen Rassisten und Faschisten zusammengearbeitet hat und dessen Vertreter sich jetzt in Israel gegen die afrikanischen Juden wenden – als minderwertiger als die aus West- Europa, noch minderwertiger als die „Ost-Juden“, denn auch der Zuzug aus den ehemaligen Republiken der UdSSR ist diesen Rassisten ein Dorn im Auge. Theodor Herzl, der wichtigste Begründer des Zionismus hat übrigens in harter Konkurrenz zu den Plänen der Württembergischen Templer gestanden, die (wie ehedem die Rattenfänger der Kreuzzüge) im 1848er Vormärz im zum Pauperismus absteigenden Kleinbürgertum Siedler angeworben haben, um das „heilige Land“ zu kolonisieren, zu befreien, wie es bereits nach ausgiebiger Hurerei , nach Massenvergewaltigungen von islamischen Frauen durch die Kreuzfahrer, der an Syphilis verstorbene Barbarossa vorgemacht hatte. Dass Uhland ihn so verehrte, zeigt nur wes Geistes Kind der war… Heute noch kannst Du die sehr deutsch aussehenden Templer-Siedlungen in Tel Aviv besichtigen, die stehen unter Denkmalschutz.

 

Also: Zionismus hat mit Judentum ungefähr so viel zu tun wie das Christentum mit dem Faschismus. Im Christentum gab es eine faschistische Variante in Deutschland, das waren die „Deutschen Christen“ mit ihrem Zentrum in der Frauenkirche in Dresden. Diese Kirchengemeinde hat keine 200 Meter von der Dresdener Synagoge entfernt zumindest dabei zugesehen, wie die Synagoge 1938 abgefackelt wurde, ohne dass auch nur eingemeindmitglied versucht hat zu löschen oder die Brandstifter zu behindern…  wenn nicht Gemeindemitglieder selbst mitabgefackelt haben…

 

Seit 1948 ermorden, verschleppen, vertreiben die Zionisten tagtäglich hunderte bis tausende Palästinenser, zerstören ihre Häuser, besetzen immer mehr geraubtes Land, haben u.a. meine Freunde Giuliano Mer-Khamis und Vittorio Arrigoni von ihren Spezialeinheiten ermorden lassen und jetzt empfiehlst Du mir, ich solle in der Wortwahl etwas vorsichtiger sein ?

Sharon war Mitglied in der zionistischen Stern-Gruppe, die noch 1941 dem deutschen Militär-Attaché in Ankara den Vorschlag unterbreitete, dass sie sich „an der Lösung der Judenfrage in Europa“ beteiligen könne. ( Ein Leser hat mich jetzt korrigiert, und in meinem Artikel von vor 25 Jahren steht ja auch richtig Yitzak Shamir . Er war führendes Mitglied der Stern-Gruppe und hat die Korrespondenz mit dem Militär-Attaché geführt)

Dieses Angebot habe ich vor 25 Jahren aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes ausgraben können und habe es veröffentlicht. Also, erzähl mir nicht solchen Mist. Ich weiß sehr gut zu unterscheiden zwischen gläubigen Juden, wie Reuven Moscovic und Kriegsverbrechern wie Nethanjahu, … und noch was: der Aufstand im Warschauer Ghetto fand nach der Besetzung Polens durch die deutschen Faschisten statt (dass Polen besetzt wurde, daran waren ja die Polen selber schuld, denn sie haben den Sender Gleiwitz überfallen oder war das etwa nicht so ?), in diesem Ghetto wurden zunächst die meisten polnischen Juden eingepfercht. Dass das Ghetto zusammengeschossen , bombardiert wurde, daran waren die polnischen Juden selber schuld, denn sie haben ja auf SS und Wehrmachtsangehörige geschossen oder war es nicht so ? Auch an der totalen Zerstörung Warschaus waren die Polen selber schuld, denn sie haben im Warschauer Aufstand auf SS und Wehrmacht geschossen, die Polen haben Anschläge auf deutsche Siedler durchgeführt, die lediglich neuen Siedlungsraum im Osten besiedelt und die unbestellten Felder kultiviert haben, die die Polen verlassen hatten…. Oder war das etwa anders, fragt völlig verunsichert HaBE

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Zionisten Zionisten zu nennen, ist das Antisemitismus ?“

  1. „Sharon war Mitglied in der zionistischen Stern-Gruppe, die noch 1941 dem deutschen Militär-Attaché in Ankara den Vorschlag unterbreitete, dass sie sich „an der Lösung der Judenfrage in Europa“ beteiligen könne.“

    Liegt hier vielleicht eine Verwechslung mit Yitzhak Shamir (Nachfolger von Begin als israelischer Regierungschef) vor? (Shamir war hochrangiges Mitglied der Stern-Gruppe)

  2. Lieber Hartmut,
    Deine Antwort an den Leser P.S. ist vollkommen richtig. Weiß P.S. nicht, dass Göbbels und seine Sorte überhaupt keine Probleme mit „Zionisten“ hatte, vielmehr bis in die ersten Kriegsjahre hinein gemeinsame Sache mit ihnen machten? Das war ja auch nicht verwunderlich, ähnelten sich doch die beiden Ideologien, die der Nazi, mit ihrem Hirngespinnst eines „arisch-reinen“ Deutschland, die der Zionisten, mit einem ebenso verrückten wie folgenreichen „jüdischen Palästina“ nur allzu sehr! Ist ihm Eichmanns Reise nach Palästina, zu diesem Zweck unbekannt? Kennt P.S. die Arbeiten Lenni Brenners nicht? Es wäre wünschenswert, wenn sich Dein Kritiker zunächst etwas schlau machte… Dass aber P.S. mehr im Sinn hat, von konkreten Verbrechen, jetzt und heute, abzulenken als aufzuklären, scheint all zu offensichtlich.

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