Saß Goethe im Zuchthaus Marienborn ? Die GESTAPO folterte dort den Widerstandskämpfer Wilhelm Pfannmüller

Heutiges Hofgut Marienborn (2013). Links der Verwaltungstrakt, (dort, wo das türgroße Fenter im ersten Stoch zu sehen ist, war der Übergang über eine Brücke zum ehemaligen Schloss Marienborn rechts der Taubenturm, der früher auch als Wachturm für das fürstliche und später GESTAPO-Zuchthaus diente

Johann-Wolfgang von Goethe war tatsächlich dort. Er hat dort gesessen und gelegen, geschlafen und gegessen. Da war das spätere Ysenburg-Büdingensche Zuchthaus aber noch ein umgewidmetes Kloster. Die Herrnhuter Brüdergemeine hielt dort unter Führung des Grafen von Zinsendorf ihre Synoden ab, bei denen der junge Goethe zu Gast war. Das Zimmer, in dem er im späteren Zuchthaus-Verwaltungstrakt wohnte, ist noch erhalten. Goethe saß also nicht in einer umgewidmeten Nonnenzelle der widerspenstigen Arnsburger Zistertienserinnen, wie später die ZuchthäuslerINNEN, die GESTAPO-Gefangenen und nach dem Krieg die von der US-Militär-Regierung gefilzten Vertriebenen und Flüchtlinge.  Die wurden dort auf politisch korrekte rechte Einstellungen und „Gewerkschaftsfreiheit“ hin untersucht, bevor sie vorzugsweise „roten“ Kommunen zugeteilt wurden- so zum Beispiel den roten Dörfern im Gründautal von Breitenborn bis hin nach Langenselbold, um dort die politischen Mehrheiten zu verändern, zu kippen .. ein etwas früheres „Regime-Change“, damals  Anfang der 50er Jahre noch mit ZINN-Soldaten  aus dem Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) Einer dieser ZINN-Soldaten war den AltNazi Gustav Hacker, der die gleichnamigen Nebenerwerbssiedlungen in Hessen gründen durfte, die es möglich machten bei Dumping-Löhnen in der Industrie mit Hilfe von einem halben Morgen Kartoffelacker hinterm Haus, mit viel Kinderarbeit und Hausfrauen-Pflug nach Feierabend, die Familie trotzalledem gerade noch so durchzufüttern, ohne sich den Forderungen der DGB-Gewerkschften und den Betriebsräten anzuschließen, dann aber doch ganz gerne die tariflöhne zu kriegen……… . Aber lassen wir das, das wäre ein anderes Kapitel, eine andere Geschichte…

Zinsendorf und seine Herrnhuter waren im 18. Jahrhundert nach dem 30jährigen Krieg weniger als Glaubensflüchtlinge vom Büdinger Grafen aufgenommen worden, eher als dankbare Neubesiedler „ihrer Dörfer“ und Güter, die von überlebenden Eingeborenen und „Einwanderern“ aus dem Hanauer Land, aus Thüringen usw. instandbesetzt wurden. Sie waren  wie auch die Hugenotten und die Waldenser nicht nur als Begründer von Frühindustrie und Manufakturen auch willkommen als Geldbeschaffer , besonders die Herrnhuter. Zinsendorf  war – da war der Name Programm- ein glänzender Finanzmann und die Herrnhuter hatten hochentwickelte landwirtschaftliche, bewässerungstechnische, manufakturelle, handwerkliche Fähigkeiten und Techniken entwickelt, sie waren weitgehend von Steuern und Abgaben an den Feudalherren befreit…..  Der Büdinger Graf war mit der Vertreibung der Herrnhuter und des Grafen von Zinsendorf – wozu er den Wasserkrieg der Lorbacher Kleinbauern gegen die Herrnhuter und die „Fremdenfeindlichkeit“ der „Eingeborenen“ geschickt ausnutzte – alle seine schulden bei Zinsendorf los …. mit ihren Schutzjuden in der Ronneburger Vorburg  sind die Büdinger Grafen nicht viel anders umgegangen, auch mit den Inspirierten nicht, die schließlich wie viele Juden, die es bezahlen konnten, auch in die USA auswandern mussten…. wer nicht auswandern konnte … Nach der Vertreibung der Zinsendorfianer machte das Büdinger Grafenhaus (das sich im 19. Jahrhundert den Fürstentitel zulegte, weil der Grafentitel zu niedrig klang) aus dem ehemaligen Kloster und dem dann abgerissenen Schloss mit seiner Schloss-Bannmühle ihr fürstliches Zuchthaus ….

 

  Historisch-Demokratischer Verein Mittel-Gündau von 1848 i.d. IAS e.V.

c/o Hartmut Barth-Engelbart

Bachgasse 2 –„Bei’s TObiasse“

63584 Gründau

Tel. 06058 1460

 

Einladung/ Pressemitteilung

Zum 64. Erzählabend am 15. 10. um 18.30Uhr in der Gaststätte Stenger/Heiss, Haingründauerstraße 4

Und zur vorherigen kleinen HisTour „fürstlicher Mühlbach-ein neues Kapitel im Wasserkrieg ?“: ab  17 Uhr „Bei’s TObiasse“, Bachgasse 1 zum Schafsweiher und zurück bis ca. 18.30 Uhr

 

An die Gemeindevertretung,

die Fraktionen

Herrn Bürgermeister Helfrich,

den Ortsbeirat Mittel-Gründau,

die Vereine und Religionsgemeinschaften,

die Redaktionen

 

(mit der Bitte um Veröffentlichung in den Terminkalendern und um Berichterstattung, mit ebenfalls der Bitte um Entschuldigung, weil der seinerzeit für den vorherigen Erzählabend angekündigte Referent  wegen eines plötzlich eingetretenen Krankheitsfalles nicht rechtzeitig mehr absagen konnte)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

der 64. Erzählabend wird sich nicht nur um die 5 Jahre Zuchthaus Marienborn unseres Altbürgermeisters Wilhelm Pfannmüller drehen. Auch nicht nur um das Verschwinden des Mittel-Gründauer Lehrers Paul Nagel in eben diesem Zuchthaus, wie ursprünglich schon für den vorherigen Abend angekündigt.  Beide ausgefallen Beiträge werden am 15.10 nachgeholt. Neben dem Bericht über den zweimaligen Besuch im ehemaligen Kloster, dann fürstlichem, danach GESTAPO-Zuchthaus und später Flüchtlingslager Marienborn und die Behandlung der Menschendort, wird über die Besuche auf verschiedenen dem Mittel-Gründauer Hofgut bauähnlichen Domänen berichtet:  die Entdeckungen von fürstlichen Mühlgräben und Kleinkriegen um das Wasser in Eckartshausen, Herrenhaag/Diebach-Lorbach, Kühkopf, Kämmerzell-Fulda  führten zu Recherchen über einen ähnlichen fürstlichen Mühlgraben in Mittel-Gründau. Vor dem Erzählabend besteht die Möglichkeit einer geführten Erkundung des Verlaufs dieses fürstlichen Mühlgrabens rechts des Hasselbaches, also auf „preussischem Gebiet“ sowie der Sichtbarmachung des ursprünglichen Hassebachverlaufes, der Siedlungsgrenze von Mittel-Gründau und Buchen. Auf der hessisch-darmstädtischen Seite verlief der „bäuerliche“ Almenden-Gemeinde-Mühlgraben entlang der alten Schulstraße. Berichtet wird auch über neue Funde an alten Mühlenstandorten in Mittel-Gründau und über rätselhafte erst jüngst gefundene Grenzsteine & über den Kolben-Koboltstein und seine Vorgeschichte.

Mit freundlichen Grüßen   i.A.   Hartmut Barth-Engelbart

 

 

Beim vorherigen 63. Erzählabend des HDV am 10.09. stand  im Mittelpunkt  die Verbindung Mittel-Gründaus mit Langenbergheim, Eckartshausen und dem ehemaligen Zistertienserkloster Marienborn  mit seiner wechselvollen Geschichte. Hier war einst die Grablege der Büdinger Fürsten.  Die Klosterzellen wurden später in Zuchthauszellen umgewandelt. (Der Referent war leider wegen Krankheit verhindert. Der Beitrag wird am 15.10 nachgeholt):

 

Hier saßen Teilnehmer der oberhessischen Bauernaufstände und ihr Schriftführer, der Mittel-Gründauer Lehrer Paul Nagel 1830 im Kerker. Hier wurde der spätere Bürgermeister von Mittel-Gründau, Wilhelm Pfannmüller von der Gestapo gefoltert und zur Zwangsarbeit in die umliegenden Steinbrüchen der Hermann-Göring-Werke getrieben. Hier richtete die US-Militärregierung 1945 ein Flüchtlingslager ein. Der Zuchthausverwaltungstrakt steht noch, auch der Wachturm. Schloss Marienborn und seine Schlossmühle sind verschwunden. Von der Klosterkirche stehen noch die Außenwände. Die Ärztin, Frau Dr. Gerner hat dieses gebäude gekauft und als Wohnhaus eingerichtet. Sie wird wenn nicht am 10 September so doch aber zu einem der nächsten Erzählabende  nach Mittelgründau kommen und über Marienborn berichten.  Die Pächter der Staatsdomäne Marienborn, der NATUR-Landwirt  Christoph Förster und seine Familie haben uns nach Marienborn eingeladen. Wir könnten auf den Spuren des Schuhmachers Birkenstock, des Lehrers Paul Nagel, des Hitlergegners Wilhelm Pfannmüller von Mittel-Gründau Richtung Langenbergheim fahren mit Autos und Fahrrädern … darüber und über vieles Andere werden wir am 10.09. erzählen, berichten, planen

 

Zum Verständnis des Themas  wichtig, auch wenn wikipedia hier erstaunliche Gedächtnislücken aufweist:

 

Die spätere Umwidmung des säkularisierten Klosters in das fürstliche Zuchthaus verschweigt wikipedia ebenso wie die Übernahme des Zuchthauses 1933 durch die Gestapo. Auch die Einrichtung eines Flüchtlingslagers wird nicht erwähnt. Auch nicht die Nutzung als Landwirtschaftliches Versuchsgut der Universität Gießen.- so wie das ehemalige Zisterzienser-Klostergut Konradsdorf.   Dort wurden die Landwirtschafts-Reformbestrebungen und Forschungen des dort prasktizierenden Arztes Dr. Christian Heldmann durch die Forscher der Uni Gießen unterstützt, so durch Heldmanns Freund Justus Liebig. Dr. Christian Heldmann war 1848 Abgeordneter u.a. für Mittel-Gründau in der Paulskirche und bis zu seinem Tod 1866  im Hessischen Landtag. Heldmann war zusammen u.a. mit dem Mittel-Gründauer Lehrer & Schriftführer Bernhard Kaffenberger Gründer des historischen Demokratischen Vereins.

Dass der Versuch Friedhelm Schneiders, nach dem Kinzigheimer Hof auch noch Marienborn zu übernehmen gescheitert ist, muss nicht bei wikipedia stehen. Statt Schneider konnte der Bio-Landwirt Förster das Gut übernehmen.

Die Verbindung zwischen Mittel-Gründau und Marienborn liegt auch in der Zugehörigkeit des Mittel-Gründauer Klosters (Im Klösner) wie des Klosters Marienborn zum Zisterzienser-Orden und dem Kloster Arnsburg

 

Der Blick in die wikipedia Zeilen macht auch klar, warum das Erzbistum Mainz als Kläger gegen die Mittel-Gründauer Bauern vor dem Reichskammergericht in Wetzlar und vor dem Hofgericht im Wien auftritt: da gab es zeitweilig eine Personal-Union mit den Büdingern, die ja auch auf Herausgabe der Hofreiten und Äcker und besonders des von den Meiningers wiederaufgebauten Lehrschen Gutes klagten aber ihre Ansprüche wegen fehlender Unterlagen nicht nachweisen konnten..

 

Die Kläger gegen die Mittel-Gründauer Bauern waren: der Prämonstratenser-Orden, der Deutschherren-Orden, die Ysenburg-Büdinger Fürsten und das Erzbistum Mainz … und …  ein nicht so häufiger Fall: die Bauern gewannen sowohl in Wien als auch in Wetzlar. Und so wurde es auch möglich, dass Mittel-Gründau eine große neue Schule bekam: einer der Anführer der Oberhessischen Bauernaufstände, Tobias Meininger konnte 1875 einen Teil des erstrittenen Grundes für den Bau der heutigen „Alten Schule“ stiften. Das ist auch der Grund, warum bis heute der Eingang zum Meiningerschen Hof im Volksmund „Bei’s TObiase“ heißt.

 

Jetzt folgen die wikipedia-Texte

Geschichte

Das Kloster Marienborn wurde 1250[1] – nach anderen Quellen erst 1261 – zunächst auf dem Herrnhaag bei Büdingen gegründet. Anlass war vermutlich, dass durch eine Erbteilung im Haus Büdingen das bisherige Hauskloster Konradsdorf im Herrschaftsbereich eines anderen Familienzweiges lag. Seit dem Jahr 1261 ist der Konvent bezeugt. 1264 wurde ihm die auf dem Herrnhaag gelegene St. Peter geweihte Kirche oder Kapelle übergeben. Ein Indiz dafür, dass die Gründung erst kurz vorher erfolgte.

Der Gründungsort, Herrnhaag, erwies sich aber wegen seines Wassermangels als nicht zukunftsträchtig, so dass das Kloster – wohl 1274 – nach „Marienborn“ im Bereich der heutigen Stadt Büdingen, Ortsteil Eckartshausen, verlegt wurde. Die rechtliche Abwicklung der Umsiedlung zog sich noch bis 1286 hin. 1345 erscheint der Abt des Klosters Arnsburg als Provisor von Marienborn.[1]

Neben den Herren und Grafen von Isenburg-Büdingen unterhielten auch die Herren und Grafen von Hanau Beziehungen zu dem Kloster. So bedenkt Ulrich II. von Hanau das Kloster 1346 in seinem Testament und in der Spätzeit des Klosters sind mehrere Damen aus der Familie der Grafen von Hanau-Lichtenberg, deren Hauptsitz im Elsass lag, Mitglieder des Konvents.

1460 fand eine Reform des Klosters durch den Erzbischof von Mainz, Diether von Isenburg, statt.[1]

Herrschaftsbereich

Zur „Hoheit“ des Klosters gehörte seit 1265 das Patronat der Pfarreien in der Stadt Büdingen und in Eckartshausen – hier lag das Vorschlagsrecht beim Grafen von Büdingen – und seit 1286 das zu Rod an der Weil im Erzbistum Trier.

Das Kloster besaß Ländereien in Marköbel, Himbach, Langen-Bergheim, Kaichen, Bruchköbel, Bleichenbach, Diebach, Hüttengesäß, Ensheim, Herrnhaag, Issigheim, Lorbach, Utphe, Vönhausen, Düdelsheim, Rinderbügen und Wolferborn. Im Laufe seines Bestehens war es bestrebt, den Besitz zu konzentrieren, entfernt gelegene Besitzungen abzustoßen und näher gelegene zu erwerben.

Leitung

Äbtissinnen

  • Ostirlind, erwähnt 1305
  • Hildegund, erwähnt 1315 und 1316
  • Gertrude, erwähnt 1329
  • Adelheid, erwähnt 1342
  • Isengard von Isenburg-Büdingen[2], erwähnt 1398. Ihre Schwester Meckula († nach 1367) war ebenfalls Nonne im Kloster Marienborn
  • Adelheid, erwähnt 1467
  • Gräfin Maria von Isenburg, erstmals erwähnt 1517, bis 1527
  • Gräfin Wandala von Wertheim, erstmals erwähnt 1532, bis 1556
  • Gräfin Christophora von Hanau-Lichtenberg, bis 1559

Priorinnen

  • Hebbel von Lauckte, erwähnt 1398
  • Amalia, erwähnt 1557

Reformation

1536 scheitert ein erster Versuch, der von Seiten des hessischen Landgrafen Philipp des Großmütigen und des Grafen Anton von Isenburg-Büdingen unternommen wird, das Kloster evangelisch werden zu lassen. Die Nonnen bleiben altgläubig, römisch-katholisch.

Allerdings wird der Druck der umgebenden, bereits lutherisch gewordenen weltlichen Herrschaften auf das Kloster so groß, dass es nach und nach seine Rechte in diesen Herrschaften aufgeben muss. Am

  • 16. März 1541 gibt die Äbtissin Wandala von Wertheim das Patronatsrecht und den Kirchensatz in Büdingen an die Grafschaft Büdingen ab;
  • 7. Juni 1543 ebenso das dortige Patronatsrecht;
  • 21. Juni 1544 wird das Patronatsrecht in Rod an der Weil zugunsten des Grafen von Nassau-Weilburg-Saarbrücken aufgegeben.
  • Ohne diese Einkünfte mussten die Nonnen weiteres Klostereigentum veräußern, um überleben zu können. Das Kloster blutete so wirtschaftlich aus.

Diese Konzessionen können deshalb den alten Status des Klosters nur noch vorübergehend wahren. Er wird von den umliegenden Grafen, die mit einem Teil der Nonnen verwandt waren, nur deshalb noch geduldet, weil sie befürchten, dass die Nonnen, würden sie säkularisiert, Ehen schlössen, und von ihnen eine entsprechende Mitgift verlangen würden.

Am 8. Juni 1545 kam es deshalb zu einem Abkommen zwischen den Grafen Reinhard von Isenburg, Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, Philipp von Rieneck und Georg von Erbach, das Kloster aufrechtzuerhalten, aber keine Messen mehr zuzulassen. Dem widersetzten sich die Nonnen erfolgreich; 1548 wurde immer noch regelmäßig die Messe gelesen.

Mit dem Tod der Äbtissin Wandala von Wertheim 1556 brach der Widerstand aber bald zusammen. Der Klostergemeinschaft gehörten nur noch 8 Nonnen an, von denen zwei so gebrechlich waren, dass sie am Gottesdienst nicht mehr regelmäßig teilnehmen konnten. Nachwuchs gab es keinen mehr und die Damen waren nun auch in einem Alter, in dem ihre weltliche Verwandtschaft Heiratspläne nicht mehr fürchten musste. So entsandte Graf Reinhard von Isenburg-Büdingen 1557 Beamte, die die Messfeiern unterbanden.

Am 20. Februar 1559 waren die Nonnen so mürbe, dass die letzte Äbtissin des Klosters, Gräfin Christophora von Hanau-Lichtenberg, Tochter des Grafen Philipp III. von Hanau-Lichtenberg, das Kloster mit allen seinen Einkünften an den Grafen Reinhard von Isenburg-Büdingen übergab.

Die letzten Bewohnerinnen erhielten im Gegenzug lebenslange Renten als Abfindung:

  • Äbtissin Christophora von Hanau-Lichtenberg,
  • Gräfin Amalia von Hanau-Lichtenberg
  • Gräfin Margarethe von Hanau-Lichtenberg (73-jährig, Tochter des Grafen Philipp II. von Hanau-Lichtenberg) und
  • Anna von Hanau-Lichtenberg (74-jährig, ebenfalls eine Tochter von Grafen Philipp II. von Hanau-Lichtenberg)

je 50 Gulden jährliche Rente sowie weitere Naturalabgaben.

7 Gulden jährliche Rente und eine einmalige Abfindung von 150 Gulden.

  • eine weitere Nonne bürgerlicher Herkunft, eine geborene „Entenschar“ und
  • Anna Göbel eine jährliche Rente von 16 Gulden.

Heutiges Hofgut Marienborn (2013).

Der Graf von Büdingen, in dessen Territorium das Kloster lag, beabsichtigte, es als Lateinschule oder Spital umzuwidmen. Die Gebäude wurden dann in wechselnden Funktionen als Verwaltungsgebäude genutzt, bis Graf Karl August von Ysenburg-Büdingen, Stifter der Linie Ysenburg-Büdingen-Marienborn, dort 1673 an Stelle der alten Gebäude ein Schloss anlegen ließ und seine Residenz nach dort verlegte. Die Linie erlosch aber schon 1725 wieder. Ab 1738 wurde die Anlage von der Herrnhuter Brüdergemeine genutzt, die dort auch ein theologisches Seminar betrieb, das 1747[1] ins Schloss Lindheim verlegt wurde. Vom 21. bis 22. September 1769 besuchte Johann Wolfgang von Goethe die Herrnhuter in Marienborn. 1889/1890 brannten die Gebäude ab, die Ruine wurde abgerissen. Heute befindet sich dort ein landwirtschaftlicher Betrieb.

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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