Volksbank lässt ältestes Haus Mittel-Gründaus abreißen,
In der reichsten hessischen Gemeinde, in Gründau hat man ein goldenes Händchen für die Gestaltung des Tages des Offenen Denkmals.
So wurde vor vier Jahren in Gründau-Lieblos das Renaissance-Fachwerk-Ensemble, das Urbachsche Gasthaus, die historische Altherberge an der Leipzigerstraße punktgenau zu diesem Tag bis auf die Grundmauern abgerissen. Das Denkmal war offen bis in die letzten verbliebenen Kellerschächte, das Renaissance-Treppenhaus, der große Betsaal der Inspirierten, die alte Judenherberge und Judenschule, die Geburtsstätte des Gesangsvereins Harmonie wurden Opfer der Abrissbagger.
Zum heutigen Tag des Offenen Denkmals präsentiert nun die Volksbank Büdingen-Main-Kinzig ein weiteres offenes Denkmal in Gründau. Das ältese zivile Haus Mittel-Gründaus ist zur Südseite völlig offen. Geöffnet hat es ein Abrissbagger, der den Südteil mit den Stuckdecken und der Jahreszahl 1782 als Erstes weggerissen hat. Das Haus war zwar durch eine Brand der Hofreite und am meisten noch durch das Löschwasser und den starken begleitenden Frost erheblich beschädigt, aber durchaus noch zu retten. Der von der Volksbank bestellte Zwangverwalter der Liegenschaft hat sich offenbar nirgends über die hostorische Bedeutung des Hauses erkundigt, bzw die untere denkmalschutzbehörde hat keine oder falsche Auskünfte und dann noch grünes Licht für den Abriss gegeben
Sinnvoller Weise wird die Abrissaktion weder von Historikern noch von Archäologen beaufsichtigt ….
Mehr dazu hier:
Einladung zum 43. Erzählabend des Historisch-Demokratischen Vereins von 1848
Mittel-Gründau am 12. 09. um 18.30Uhr im Gasthaus Stenger/Heiss Haingründauer Straße 4
Es gibt viel zu erzählen:
Volksbank lässt ältestes Haus Mittel-Gründaus abreißen,
herrschaftlicher Bericht über den Oberhessischen Bauernaufstand und eine Berichtigung zum Thema „Blutbad von Södel“ durch Dr. Manfred Köhler
Das dickste Ei neben dem Abriss des ältesten Hauses ist die Enteignung unserer Geschichte durch die hessische Ministerin für Wissenschft und Kunst:
Ministerin Kühne-Hörmann (CDU) ?legalisiert? organisierte Hehlerei mit historischen Dokumenten: sie erklärt Fürstlich Isenburg-Büdinger Archive zu Privateigentum:
Dass Archiv und Bibliothek des Fürstenhauses zu Ysenburg und Büdingen im Schloss Büdingen, lange Jahre betreut von dem inzwischen pensionierten Archivar Dr. Klaus Peter Decker, zu den kulturellen Schätzen in hessischem Adelsbesitz gehören, wird niemand bestreiten können. Dramatische finanzielle Probleme des Fürstenhauses sind seit Jahren in der Region bekannt. Besorgnis muss erregen, dass sich die Lage derzeit anscheinend zuspitzt. Unter den Insolvenzmeldungen der FAZ vom 19.4.2005 war: ?Forstbetrieb Fürst zu Ysenburg und Büdingen GbR, Büdingen.? Das Fürstenhaus ist der zweitgrößte private Waldbesitzer Hessens (siehe auch FR 20.1.2005).Ohne grosses Aufsehen hat das Fürstenhaus in den letzten Jahren wertvolles Kulturgut in den privaten Handel gegeben.
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Dieser Artikel stand bereits 2005 im Portal ?Archivalia? (hier nur ein Ausschnitt, der volle Wortlaut folgt am Ende)
Ministerin Kühne-Hörmann (CDU) ?legalisiert? 8 Jahre später diese organisierte Hehlerei mit historischen Dokumenten ? sie erklärt gegen den Widerstand der rennomiertesten hessischen Historiker die Büdinger Archive zu fürstlichem Privatbesitz? unter anderem auch unzählige Dokumente der Geschichte der Dörfer Mittel-Gründau, Haingründau, Breitenborn, Gettenbach, Niedergründau ?
Erst mit einer öffentlichen Total-Inventur kann festgestellt werden ob von den bereits verscherbelten Originalen wenigstens noch Kopien vorhanden sind. Der zuständige fürstliche Archivar, Dr. Decker, hatte über Jahrzehnte striktes Redeverbot in dieser Angelegenheit.
Dieser fürstlich-ministerielle Akt der Hehlerei bzw. der Beihilfe zu Diebstahl und Hehlerei verschleiert einen weiteren Akt des Diebstahls an Volksvermögen: es geht auch um Dokumente bezüglich der Holzrechte zahlreicher Vogelsberg-Kinzigtal-, Wetteraugemeinden und -Städte, die sich der Hoch-& Geldadels-Konzern ILAG in Wien mit seiner Tochter Constantia aus der Konkursmasse der Isen- oder Ysenburger Fürstenhäuser unter den Nagel gerissen hat?? Da das jetzt von Kühne-Hörmann ?privatisierte? Archiv nur noch nach Willkür, Lust und Laune der Fürsten eingesehen werden kann, wenn es nach dem Willen der Ministerin geht, behindert das auch die Prozessführung der betroffenen Gemeinden? und hier geht es wieder mal ums große Geld und die neofeudale Enteignung der Kommunen. ….