in der Reihe „Literatur im Gespräch“ liest am 5.11. der Hanau/Gründauer Schriftsteller und Liedermacher Hartmut Barth-Engelbart im Maintaler Einstein-Gymnasium aus seinem Kinder-Roman „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“, der in Hanau- Lamboy spielt. Nach Maintal passt der schon wegen der Hochhäuser in der dortigen Goethestraße oder der Dörnigheimer Berlinerstraße besser als ins Aschaffenburger katholische Maria-Ward-Mädchen-Gymnasium, wo ich ihn in einer langen Lesenacht in der Turnhalle auf Einladung der sehr couragierten SV gelesen hatte.
Die Maintaler Lesung am 5.11. beginnt um 11.45 mit den 6. Klassen. Die Lesungen der Reihe „Literatur im Gespräch“ sind öffentlich und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Lesung und das anschließende Werkstatt-Gespräch werden bis 13.15 dauern.
Die Lesungen aus der Ziege „ZORA“, „93 Stickers für Giovanna“ und „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“ in der Waldschule Offenbach-Bieber-Tempelsee sind nicht öffentlich, aber ich möchte doch darauf hinweisen. Ich freue mich über jede weitere Schule, die mich zu Lesungen und (Kinder-) Liedern einlädt.
HaBE
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Enrico schreibt keine Liebesbriefe Arbeitstitel
- Arbeitstitel:
- Enrico schreibt keine Liebesbriefe
- Untertitel:
- Roman einer KinderBande
- Thema: Kinderbuch, Entwicklung einer Bande von Stadt-Kindianern
- Stichworte
- Roman, Kinderbuch, Erzählungen
- Inhaltsangabe:
- Wegen der Streitereien der Erwachsenen, die entfernt auch etwas mit entfernten Kriegen zu tun haben, entzweit sich eine Kinderbande, sie jagt vermeintliche Verräter, tobt sich an Schwächeren aus, sucht und findet Sündenböcke, z.B. die Hexe vom Naxosgelände. Carlo, der weiche Zwieback, wie sie den Zivi vom Essen auf Rädern nennen, ist ihr Kummerkasten, der stellt die Kids wegen ihrer Hexenjagden zur Rede. Doch die Hexe kann sich selbst wehren, sie knackt die Bande mit ihren Geschichten und bringt die Kinder wieder zusammen, soweit sie es kann, bis auf die, die eine Schieberbande einfach abschiebt. Der rote Faden durch die Abenteuer ist Enricos Suche nach einem Brieffälscher, der ihn und Katja aus Kasachstan auseinanderbringen will. Die Kinder haben mit der Hexe einen neuen Club gegründet in dem sie sich heimlich treffen. Deckname ist „Kino“, das heißt „Kindernationale Organisation“ und ist so etwas wie die UNO , nur viel besser, mit selbstgemachten, strengen Regeln………………
- Leseprobe:
Fred war schon am Vortag ganz scharf auf den Zettelauftrag gewesen. „Der Idiot hat beim Schreiben
so fest aufgedrückt, daß man die Schrift auf dem nächsten Blatt bestimmt noch lesen kann! Ich muß nur mit einem weichen Bleistift drüberfahren oder mit etwas Pulver von der Bleistiftmine auf dem Zeigefinger, dann haben wir ihn!“ Enrico und Özgür kamen zum Schluß der Deutschstunde bei Fred an und „halfen ihm beim Stichwörtersammeln“. Über sein Heft gebeugt flüsterten sie ihm zu, was sie an Indizien gefunden hatten: in zwei Heften fehlten tatsächlich Seiten. Sie hatten unauffällig nachgezählt. Bei Matze fehlte ein Blatt und auch bei Milan. Aber bei beiden war das abgerissene Eck nicht zu finden. Beide hatten die dazugehörige Seite auch herausgerissen. Matze schied aus.
Bei ihm fehlte die Seite mit den Übungstexten von letzter Woche und weiter vorne im Heft fehlte eine Seite mit einem Teil der Rätselfragen für das große Kreuzworträtsel, das sie vor zwei Wochen
als Projekt in Gruppen erfunden hatten. Özgür war enttäuscht und ärgerlich. „Ich hätte wetten können, daß Matze es war!“ Jetzt rutschte ihm sein Verdacht doch heraus. Er konnte Matze nicht leiden, diesen Angeber, der sich überall einmischte und einschleimte. „Vielleicht hat er noch ein Schreibheft, bestimmt hat er noch eins, der ist doch in Frühenglisch. Oder es ist das Sachkundeheft!“
Bei Milan sah es sehr verdächtig aus. Bei ihm fehlte eine Seite mit Grammatikregeln von vor zwei Wochen und die dazugehörige zweite Seite weiter hinten im Heft zwischen Donnerstag und Freitag
und das war genau die Zeit, in der der Brief geschrieben worden war oder wurde er schon früher geschrieben? Fred staunte nicht schlecht. „Wollt ihr später mal zur Kripo?“ Trotzdem waren die Beweise noch zu mager. Eigentlich waren es gar keine. Deshalb lag ihre ganze Hoffnung jetzt auf Fred und der Mathestunde. Fred war siegessicher. Es würde sicher seine Sternstunde werden.
Auch er hatte zunächst auf Matze getippt. Aber Milan war so etwas Hinterhältiges auch zuzutrauen.
aus dem wurde man so und so nicht schlau: Ein komischer Sonderling. Nicht von Anfang an, nein, erst seit der zweiten Klasse, oder war es Anfang der dritten? Daß der nicht an Gott glaubte, war Fred egal, – der ging nicht in Reli, ging nicht in die Moschee, der hatte nichts mit Allah, mit Jesus, mit Buddah oder sonst einem Gott zu tun. Eigentlich ging ihn das auch nichts an aber normal war das nicht. „An irgendwas muß man doch glauben“. Er selbst glaubte, ein bißchen, manchmal wenn es eng wurde, wenn seine Mutter auf „Nachschicht“ war und er die letzten Postkarten aus Amerika zum hundertsten Mal durchgelesen hatte, dann dachte er sich so etwas aus wie einen Gott. Nicht so einen wie er durch die Religionsbücher geisterte, seiner hatte Flügel aus Solarzellen, einen Bauch aus Leichtmetall, einen Raketentriebsatz im Hintern und die Arme und Beine waren Antennen, die seine Gebete aus der Schwarzburgstraße erhörten und nach Confettikut, Messetschusets und nach Atlanta weiterleiteten. Wenn er nach Mitternacht bei seinen Gebeten einschlief konnte er manchmal hören,
was der Gottelit ihm aus Amerika zurückfunkte.
Arbeitstitel:
99 Sticker für Giovanna
Untertitel
Eine Geschichte für Kinder
von 6 bis 66
und von 9 bis 99
Thema
Kinderbuch, Roman, zwei Kinder lernen sich auf etwas ungewöhnliche Art und Weise sehr gut kennen
Stichwörter: Romane, Erzählungen, Kinderbücher, Prosa
Inhaltsangabe:
Giovanna zieht in eine anderen Stadtteil. Der Einzug wird zum Abenteuer. erst nach einem Tag merken sie und ihrer Familie, daß die Spedition die Einrichtung vertauscht hat. In der neuen Schule taucht am gleichen Tag wie Giovanna auch ein neuer Schüler auf. Auch sein Umzug wurde zum Abenteuer. Während Giovanna hauptsächlich ihre Stickersammlung vermisst, sucht Özgür nach seinen Computerspielen. Langsam können beide Kinder und die Familien das Geheimnis lüften: sie haben die gleiche Spedition beauftragt, die Fahrer haben aus Versehen die Schlüssel und die LKWs getauscht. Natürlich hat keiner von beiden auch nur einen Schluck Bier getrunken. In dem ganzen Trubel lernen die Kinder ihre Eltern sehr viel besser und sich gegenseitig über konventionelle Grenzen hinweg kennen und schätzen. Sie beginnen sich zu mögen. Die Geschichte endet mit Özgürs erneutem Umzug. Özgürs Vater wurde gekündigt. „Du musst mir Briefe schreiben!“ Giovannas Forderungen kann man nicht widersprechen. Endlich hat Özgür einen schönen, dringenden Grund besser Deutsch zu lernen.