Ein Jäger aus Kurpfalz im Sängerkrieg gegen die Frankfurter Braunkohlestaub-Dreckschleuder, die so wunderbar in Sigmar Gabriels Ausstiegs-Mogelpackung passt.
Der Rudi Arndt will baun / ein Großkraftwerk am Main / das Kapital kriegt Billigstrom / den Dreck kriegt Fechenheim / da fällt er aber rein … so lautet die erste Strophe des HaBE Gassenhauers auf die Melodie des Jägers aus Kurpfalz, der 1974 so aktuell war wie er es heute wieder ist: Die OBs von Frankfurt (Feldmann SPD) und Offenbach (Schneider SPD) beabsichtigen, am Main den Betrieb eines Gas-Braunkohle-Großkraftwerks zu genehmigen.
Dazu schrieb die Frankfurter Rundschau : Vor Jahresfrist sorgten vornehmlich die Samstags-Demonstrationen und die Proteste der im April 2011 gegründeten Bürger-Initiative „Zukunft Fechenheim“ gegen das Braunkohlestaub-Kraftwerk für Schlagzeilen. Die Menschen, die vor fast 40 Jahren den Bau des Kohle-Großkraftwerkes im Mainbogen verhindert haben, sollen Schritt für Schritt um ihren Erfolg betrogen werden: Der Plan, ein Kraftwerk im Allessa-Industriepark in Fechenheim zu bauen, wird bekannt. Mit der Verbrennung von Braunkohlestaub wollen das Frankfurter Chemieunternehmen Allessa und der Magdeburger Energiedienstleister Getec Prozessdampf erzeugen, der in der Produktion benötigt wird. Bisher wurde Erdgas verwendet; vom Kohlestaub versprechen sich die Firmen Einsparungen. Das Frankfurter Umweltdezernat listet die Schadstoffe auf, die ein solches Kraftwerk nach seinen Informationen pro Jahr produziert: bis zu 50.000 Tonnen Kohlendioxid, 200 Tonnen Schwefeldioxid, 60 Tonnen Stickoxide, fünf Tonnen Staub und zwei Kilogramm Quecksilber. Die Werte werden später teilweise nach unten, teils nach oben korrigiert. Die damalige Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne) kritisiert: „Braunkohlestaub ist der klimaschädlichste und schmutzigste Energielieferant.“ Die Kraftwerksleistung auf 19,99 Megawatt zu begrenzen, sei ein gezielter Versuch, den Emissionshandel zu umgehen. Ab einer Leistung von 20 Megawatt müssen Zertifikate erworben werden, die den CO2-Ausstoß kompensieren. Das neue Kraftwerk, so Rottmann, werde eine „verheerende Signalwirkung“ haben.
Der Kauf von Zertifikaten ist insbesondere für die Rhein-Main-Region reine Augenwischerei, nachdem man den Menschen schwarzrosagrünen Sand in die Augen gestreut hat. . Die Emissionen der Frankfurter Braunkohlestaub-Dreckschleuder machen den Sieg der BIs gegen E-ON-Staudinger zunichte: in Hanau kommt ein Deckel drauf und Frankfurt macht ’nen Neuen auf.
Doch damit nicht genug: die Genehmigung des Braunkohle-Kraftwerks schwächt den Widerstand gegen den Braunkohle-Stadt-Wald-Land-Raubbau in der Lausitz und im Hambacher Forst.
Nachdem Wiglaf Droste wieder -wie tägüblich- eines seiner Hochkulturprodukte im Feuilleton der jungen Welt plazieren konnte, möchte ich meinem Zentralorgan eines meiner „viel zu langen“(Feuilleton-Chef Christof Meueler) Gedichte und Lieder anbieten. Mag sein, dass sie nicht die aktuelle Brisanz und zeitlose Brillanz der Gedichte Wiglaf Drostes haben und deshalb etwas drostlos wirken. Trotzdem! Auch ich habe wie Droste ein Lied auf die Melodie des Jägers aus Kurpfalz geschrieben. Das war so um 1974 und es wurde in Frankfurt ein echter Gassenhauer, ein Schlager, ein Volkslied, das bei der jüngsten Wiederauführung beim Frankfurt-Fechenheimer Literaturfestival angesichts der erneuten Dreckschleuder-Pläne wahre Begeisterungsstürme auslöste.
Die junge Welt darf sich bei mir gerne auch ohne Honorar bedienen, so wie schon bei meinem Gedicht „EMMAnzipation auf dem Vormarsch“ auf der Seite 1 zum internationalen Frauentag 2010. Ob und wieviel Wiglaf Droste an Honorar erhält, weiß ich nicht. Nun aber zunächst das Lied des großen Meisters:
Wiglaf Droste
Ein Makler aus Courtage
Gedicht zeigen (HaBE:in dieser Rubrik werden auch Gedichte nicht gezeigt, zum Beispiel diese:
Un-Taten lassen Opfer zu Tätern werden
(Melodie: Ein Jäger aus Kurpfalz)
Ein Makler aus Courtage
Ein Makler aus Courtage
Der autojeept durch diese Stadt
Und lacht aus seinem Ahahahaarsch
dem prahahallen Arsch
Der Arsch ist sein Gesicht.
Der Arsch ist sein Gesicht
Mit Ohren neben sich
Das stört ihn aber ahahhahaber nicht
ganz und gar ahahahahaber nicht
Das stört ihn aber nicht.
Denn in dem Arsch steckt Geld
Ja, im Arsch steckt viel Geld
Das liebt der Makler meheher als sich
mehehhehehermehheher als sich
Das liebt er mehr als sich.
Vom Nichtstun faul und frech
Vom Nichtstun faul und frech
So lebt der Makler ohohohohne gleich
ohohohohohohohohhohne gleich
und hortet Mieterleich’.
Doch kommt einmal der Tag
Es kommt einmal der Tag
Da kommt der Schnitter bihihihitter
bihihihhiibibiihiihittehitter
Da muss er in sein Grab.
Gibt’s dafür noch Courtage?
Gibt’s dafür noch Courtage?
Da geht der Makler leheheleer
lehehehelehelehehhehher
leer aus im letzten Hemd.
Denn auch des Maklers Hemd
Ja, auch des Maklers Hemd
hat keine Tahhahahahahahaschen
Tahahahahaschen
Und die Geschicht’ ist aus,
Ja die Geschicht’ ist aus.
Und das HaBE ich geschrieben:
(Es geht in Frankfurt um den Bau eines Doppelnutzen-Groß-Kraftwerks, gegen das es starken Widerstand gibt, wie schon 1974)
Braun-Kohle-Kraftwerk Frankfurt Fechenheim, Rudi Arndt, SPD & was die FR heute FRschweigt
Veröffentlicht am 13. Februar 2014 von Hartmut Barth-Engelbart http://www.barth-engelbart.de/?p=9123
Dieses wikipedia-Bild zeigt nicht die abgetauchten FFM-OF-OBs Feldmann und Schneider bei einer Kundgebung gegen die FFM-Fechenheimer Dreckschleuder, auch nicht Dynamit-Rudi Arndt, sondern Hanaus OB Kaminski bei einer Kundgebung gegen den Block 6 des Kohle-Großkraftwerks Staudinger. Leider nicht auf dem Bildausschnitt zu sehen: die Transparente des auch dort aktiven BUND, der als Einziger gegen die Fechenheimer Dreckschleuder weitergeklagt hat. Mit Erfolg, wenigstens vorläufig. Gut, dass es den BUND und seine AktivistINNen gibt.
Weil die Frankfurter Rundschau und ihr ZweiseitenMittelTeilStar GöpFRt wesentliche Teile der Großkraftwerksgeschichte FRschweigen, bleibt es völlig unklar, ob das jetzige Goßkraftwerk von vornherein als Zwitter geplant und realisiert wurde, um den Widerstand der Frankfurter und Offenbacher zu brechen und sich so die Option des KohleKraftwerks zu sichern.
DRINGEND NOT-WENDIGE VORBEMERKUNG (bevor es zum Ostereinmarsch in die Ukraine geht !?!?)
Recherchen zur Ukraine wie zu Hermann Josef Abs sind äußert schwierig. Sie hängen immer direkt mit den Niederkunfts-& Geburtslügen der Bundesrepublik – von der Kronberger Währungskonferenz bis zur Berliner Luftbrücke von des Reiches OstKornkammern & Ölquellen & Krimsekt zusammen.
Sie sind auch sehr teuer. So teuer, dass sie den Rechercheur in den Bankrott treiben. Dazu HaBE ich weiter unten Einiges geschrieben. Die jetzt wieder auf mich zukommenden Abmahn-Kosten kann ich mit meiner (Berufsverbots-bedingt-gekürzten) Rente alleine nicht schultern. Damit ich mein ABS-olut NonProfit Internet-Projekt weiter betreiben kann, bitte ich Sie/euch unter dem Kennwort “ABS-solution” um Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen , BLZ: 506 616 39
Nach dem Erfolg der Bürgerinitiativen gegen den Block6 bei Staudinger wäre die Umstellung dieses GasKraftwerks auf BraunKohlestaub ein schwerer schlag gegen den über 40 Jahre anhaltenden Widerstand gegen diese Dreckschleuder. Und es dürften die gleichen Seilschaften sein, die im Hintergrund die Strippen ziehen. Die Gleichen und nicht die Selben! Die alten Strippenzieher kümmern sich sicher schon ums Höllenfeuer oder strahlen von oben aus CO2 und Feinstaubwolken. Ihre Nachfolger handeln aber immer wieder nach dem selben, nach dem Kapitalgesetz.
Und jetz?
Habe damals eine Reihe von sehr populären Liedern dazu geschrieben und möchte die „Gedächtnislücken“ meines ehemaligen Arbeitgebers und des Kollegen GöpFRt etwas füllen:
http://www.barth-engelbart.de/?p=33 hier kann man viele davon nachlesen, das zum Großkraftwerk in Fechenheim folgt hier:
Rudis Dynamit
1974
Nach der Melodie “Ein Jäger aus Kurpfalz”
zum Kampf gegen das Großkraftwerk auf dem Fechenheimer Mainbogen
(ein in den Mittsiebzigern beliebter Schlager im Osten Frankfurts ((wegen der vorherrschenden Westwinde und der meilenweiten Entfernung zwischen Zeils- und Fechenheim))
Die Auseinandersetzung um die Nutzung des Mainbogens hielt bis in die 90er Jahre an.
Für die Nachgeborenen: Rudi Arndt (Spitzname: Rudi Dynamit) war Frankfurts dynamischer Oberbürgermeister, erster Hochhaus-Fetischist, Selmi-Unterstützer, Ignaz Bubis-Vollstrecker beim Abriß der besetzten Wohnhäuser an der Bockenheimer Landstraße, betonköpfiger Westend-Vernichter und Chef der südhessischen SPD. Er war nicht nur betonköpfig. Zusammen mit Hans Matthöfer (Bundesminister für Wissenschaft unf Forschung) und etwas Armin Clauss bildete er auch den Atomsprengkopf der hessischen SPD. Matthöfer spielte eine hervorragende Rolle als Zuchtmeister gegen kritische Wissenschaftler/innen besonders im Nuklearbereich: als Mitarbeiter des halbstaatlichen Batelle-Instituts in Frankfurt mit brisanten Nuklear-Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit gehen wollten, bedrohte er sie persönlich: “Wenn einer von Ihnen auch nur einen Buchstaben rausläßt, kriegt er von mir eins in die Fresse!” berichteten damals von den ministeriellen Diszis bedrohte Mitarbeiter.
Als FAG-Oberst hat Rudi Arndt dem Dachlatten-Börner den Weg zur Startbahn-West geebnet. Den Kash & Karry-Preisabsprachen beim Bau der Frankfurter U-Bahn hat der Rudi Dynamit so manche Bresche freigesprengt und damit die Gelder auch richtig durch die Tunnels fließen konnten, hat er die öffentlichen Verkehrsmittel mit knüppeldicken Preiserhöhungen attraktiver gemacht. Auch dazu gibts ein schönes Lied. (Das ist saulang und folgt erst nach dem “Rudi-Song”). Dem KBW war es sehr suspekt, weil die Spontis es -allen voran Danny Cohn-Bendit, Johnny Klinke und Joschka Fischer- am lautesten mitgesungen haben. Allerdings in der “radikaleren” Spontiversion: im Orginal lautete die Forderung “keinen Pfennig mehr, als bisher!”, die Spontis sangen getreu dem Motto ihres Zentralorgans “Wir wollen Alles/PFLASTERSTRAND”:
“Keinen Pfennig mehr, Nulltarif muß her!” Und nur, weil der Joscha Schmierer vom KBW-ZK sich nicht mit dem Polyvirat vom “Revolutionären Kampf” (Dany, Johnny, Joschka u.a.) einigen konnte und die DKP nicht mit wildgewordenen Kleinbürgern zusammenarbeiten wollte, siegte am Schluß der Rudi Arndt über die seit dem mittelalterlichen Fettmilchaufstand gegen Bierpreiserhöhungen wichtigste Frankfurter Volkserhebung. (wenn man den Häuserkampf mitzählt). ((Vorsicht: dieser Vergleich provoziert eine Intervention durch Ignaz Bubis dergestalt, daß er sagen wird: der Fettmilchaufstand endete in antisemitischen Pogromen. Der Häuserkampf auch! Mit nichten! Dem Ignaz Bubis gehörte nicht das ganze Westend, sondern nur ein kleiner Teil. Die meisten besetzten Häuser waren nicht in seinem Besitz, sondern im sicheren Griff deutscher und europäischer Banken, bzw. im Besitz von Unternehmen, die ihrerseits wieder im Besitz eben dieser Banken waren. Und dem Kapital und dem Wildwuchs seiner Verwertungsinteressen ist die Religionszugehörigkeit seiner Protagonisten heute zumindest ziemlich egal.
Ach ja, Ironie des Schicksals: die schicken Büroräume des “PFLASTERSTRAND”-Nachfolgers “journal-frankfurt” befinden sich just im von Rudi Arndt leergeprügelten Westend, man sollte mal nachsehen, welche Besetzer das Haus in der Ludwigstraße vor dem Abriß gerettet haben. Wenn’s welche aus der Journal-Autoren-Crew waren, dann hätte sich der Einsatz von damals wenigstens ein wenig gelohnt. Und ein bißchen Häuserkampf ist immer noch drin – im Journal – zwischen Sex als Job, Hurenalltag, Freierwünschen und Liebe, Lust und mehr gibt es Streit um die Stadt von morgen, in der Nummer 15 vom July 97, es geht dabei weniger um erneut notwendige Wohnhausbesetzungen als um Hochhausbesitzungen und -planungen. Der “revolutionäre Kampf” findet zeitgemäß auf höherer Ebene statt.
Noch was (und erst jetzt 2014 angemerkt), ohne das man nicht wissen kann, woher der Kosename für den damaligen Bankfurter OB stammt: als wir zusammen mit den Kameruner Rockers und ihren Galionsfiguren „Klint“ und „Prinz“ (dem späteren Neckermann-Erpresser Peter Altmann) Ende der 1960er aus der Alten Oper ein Jugend-& Kulturzentrum machen wollten und diese Forderung von einer wachsenden Mehrheit der Frankfurter unterstützt wurde, hat Rudi Arndt gedroht: „Eher jage ich das Ding mit ner Stange Dynamit in die Luft!“ ….. Rudi Dynamit!!!! Ich glaube, das Technische Rathaus hat er noch mit auf die Schiene gebracht und das Historische Museum. Nun scheint EZBankfurt ja auf dem richtigen Weg zu sein und Rudi Dynamit käme passend zum Einsatz: Abriss der Skyline !! J Das Zürichhochhaus ist weg, das Technische Rathaus, die Degussa-Hochhäuser, der AFE-Turm … weiter so !!!!
Zeitreise, retour in die 70er, herab in die Niederungen des gemeinen Volkes:
Der Rudi Arndt will baun
ein Großkraftwerk am Main
das Kapital kriegt Billigstrom
den Dreck kriegt Fechenheim
da fällt er aber rein
Refrain: Rudi, Rudi,
das Großkraftwerk stinkt uns schon jetzt
der Bauplatz wird besetzt
der Bauplatz wird besetzt
Das Großkraftwerk, das stinkt
und spuckt giftiges Gas
auf frankfurt und auf Offenbach
da macht das Leben spaß
doch dich macht das nicht nass
Refr..: Rudi, Rudi,….
Es macht den Main schön warm,
damit die Fische nicht erfriern
aus seinem Kühlturm quillt der Smog
wenn wir da drin krepiern
tuts dich nicht intressiern
Das Großkraftwerk, das brummt
so laut bei Tag und Nacht
davon wern wir in Fechenheim
um unsern Schlaf gebracht,
so hast dus dir gedacht.
Klares Wasser, reine Luft,
verspricht der Rudi laut
durch einen Fachmann von der Firma,
die das Kraftwerk baut.
Wir ham das Spiel durchschaut
Die PREAG will Profit
dazu braucht sie den Staat
Per Zufall sitzt der Rudi Arndt
im Preag Aufsichtsrat,
was nichts zu sagen hat
Das Großkraftwerk bringt Strom
zum Rationalisiern
für uns springt raus, daß wir dabei
den Arbeitsplatz verliern
wenn die nur profitiern
Der Rudi hat rotiert,
die Zeitung vollgeschmiert,
der Matthöfer kam angereist
hat uns für dumm erklärt
und daß uns nix passiert.
Doch als Versammlung war
mit Arndt in Fechenheim
da haben alle NEIN gesagt
zum Großkraftwerk am Main
der Rudi stand allein.
(Genauso muß es sein!)
Der Rudi Arndt hat Angst,
die Polizei kam mit,
die schützt den Rudi und den Dreck
den Staat und den Profit
mit Rudis Dynamit.
Und hier noch Mal die Version im FRANKFURTER INFO zu RudiDynamits Geburtstag:
Geburtstagsständchen für Rudi Arndt
Nach der Melodie “Ein Jäger aus Kurpfalz”zum Kampf gegen das Großkraftwerk auf dem Fechenheimer Mainbogen (ein in den Mittsiebzigern beliebter Schlager im Osten Frankfurts ((wegen der vorherrschenden Westwinde und der meilenweiten Entfernung zwischen Zeils- und Fechenheim))
Die Auseinandersetzung um die Nutzung des Mainbogens hielt bis in die 90er Jahre an.Für die Nachgeborenen: Rudi Arndt (Spitzname: Rudi Dynamit) war Frankfurts dynamischer Oberbürgermeister, zur Verhinderung eines Jugend- und Kulturzentrums in der alten Oper, wollte er die Ruine lieber in die Luft jagen, er war (fast) erster Hochhaus-Fetischist, Selmi-Unterstützer, Ignaz Bubis-Vollstrecker beim Abriß der besetzten Wohnhäuser an der Bockenheimer Landstraße, betonköpfiger Westend-Vernichter und Chef der südhessischen SPD.Er war nicht nur betonköpfig. Zusammen mit Hans Matthöfer (Bundesminister für Wissenschaft unf Forschung) und etwas Armin Clauss bildete er auch den Atomsprengkopf der hessischen SPD. Matthöfer spielte eine hervorragende Rolle als Zuchtmeister gegen kritische Wissenschaftler besonders im Nuklearbereich: als Mitarbeiter des halbstaatlichen Batelle-Instituts in Frankfurt mit brisanten Nuklear-Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit gehen wollten, bedrohte er sie persönlich: “Wenn einer von Ihnen auch nur einen Buchstaben rausläßt, kriegt er von mir eins in die Fresse!” berichteten damals von den ministeriellen Diszis bedrohte Mitarbeiter.Als FAG-Oberst hat Rudi Arndt dem Dachlatten-Börner den Weg zur Startbahn-West geebnet. Den Kash Karry-Preisabsprachen beim Bau der Frankfurter U-Bahn hat der Rudi Dynamit so manche Bresche freigesprengt und damit die Gelder auch richtig durch die Tunnels fließen konnten, hat er die öffentlichen Verkehrsmittel mit knüppeldicken Preiserhöhungen attraktiver gemacht. Auch dazu gibts ein schönes Lied. (Das ist saulang und folgt erst nach dem “Rudi-Song”). Dem KBW war es sehr suspekt, weil die Spontis es – allen voran Danny Cohn-Bendit, Jonny Klinke und Joschka Fischer – am lautesten mitgesungen haben. Allerdings in der “radikaleren” Spontiversion:
im Orginal lautete die Forderung “keinen Pfennig mehr, als bisher!”,
die Spontis sangen getreu dem Motto ihres Zentralorgans “Wir wollen Alles/PFLASTERSTRAND”:
“Keinen Pfennig mehr, Nulltarif muß her!”Und nur, weil der Joscha Schmierer vom KBW-ZK sich nicht mit dem Polyvirat vom “Revolutionären Kampf” (Dany, Jonny, Joschka u.a.) einigen konnte und die DKP nicht mit wildgewordenen Kleinbürgern zusammenarbeiten wollte, siegte am Schluß der Rudi Arndt über die seit dem mittelalterlichen Fettmilchaufstand gegen Bierpreiserhöhungen wichtigste Frankfurter Volkserhebung. (wenn man den Häuserkampf mitzählt).
((Vorsicht: dieser Vergleich provoziert eine Intervention durch Ignaz Bubis dergestalt, daß er sagen wird: der Fettmilchaufstand endete in antisemitischen Pogromen. Der Häuserkampf auch! Mit nichten! Dem Ignaz Bubis gehörte nicht das ganze Westend, sondern nur ein kleiner Teil. Die meisten besetzten Häuser waren nicht in seinem Besitz, sondern im sicheren Griff deutscher und europäischer Banken, bzw. im Besitz von Unternehmen, die ihrerseits wieder im Besitz ebendieser Banken waren. Und dem Kapital und dem Wildwuchs seiner Verwertungsinteressen ist die Religionszugehörigkeit seiner Protagonisten heute zumindest ziemlich egal. (Und wem die Bubis’schen Häuser denn nun letztlich wirklich gehörten….?)Ach ja, Ironie des Schicksals: die schicken Büroräume des “PFLASTERSTRAND”-Nachfolgers “journal-frankfurt” befinden sich just im von Rudi Arndt leergeprügelten Westend, man sollte mal nachsehen, welche Besetzer das Haus in der Ludwigstraße vor dem Abriß gerettet haben. Wenn’s welche aus der Journal-Autoren-Crew waren, dann hätte sich der Einatz von damals wenigstens ein wenig gelohnt. Und ein bißchen Häuserkampf ist immer noch drin – im Journal – zwischen Sex als Job, Hurenalltag, Freierwünschen und Liebe, Lust und mehr gibt es Streit um die Stadt von morgen, in der Nummer 15 vom July 97, es geht dabei weniger um erneut notwendige Wohnhausbesetzungen als um Hochhausbesitzungen und -planungen. Der “revolutionäre Kampf” findet zeitgemäß auf höherer Ebene statt. (Man merkt doch deutlich, dass dieser Text aus einem Programm mit schon fast schulpflichtigem Alter stammt.)Zeitreise, retour in die 70er, herab in die Niederungen des gemeinen Volkes:Der Rudi Arndt will baun
ein Großkraftwerk am Main
das Kapital kriegt Billigstrom
den Dreck kriegt Fechenheim
da fällt er aber reinRefrain: Rudi, Rudi,
das Großkraftwerk stinkt uns schon jetzt
der Bauplatz wird besetzt
der Bauplatz wird besetztDas Großkraftwerk, das stinkt
und spuckt giftiges Gas
auf Frankfurt und auf Offenbach
da macht das Leben Spaß
doch dich macht das nicht naßRefr..: Rudi, Rudi,….Es macht den Main schön warm,
damit die Fische nicht erfriern
aus seinem Kühlturm quillt der Smog
wenn wir dadrin krepiern
tuts dich nicht intressiernDas Großkraftwerk, das brummt
so laut bei Tag und Nacht
davon wer’n wir in Fechenheim
um unsern Schlaf gebracht,
so hast du’s dir gedacht.Klares Wasser, reine Luft,
verspricht der Rudi laut
durch einen Fachmann von der Firma,
die das Kraftwerk baut.
Wir ha’m das Spiel durchschautDie PREAG will Profit
dazu braucht sie den Staat
Per Zufall sitzt der Rudi Arndt
im Preag Aufsichtsrat,
was nichts zu sagen hatDas Großkraftwerk bringt Strom
zum rationalisiern
für uns springt raus, daß wir dabei
den Arbeitsplatz verliern
wenn die nur profitiernDer Rudi hat rotiert,
die Zeitung vollgeschmiert,
der Matthöfer kam angereist
hat uns für dummm erklärt
und daß uns nix passiert.Doch als Versammlung war
mit Arndt in Fechenheim
da haben alle NEIN gesagt
zum Großkraftwerk am Main
der Rudi stand allein.
(Genauso muß es sein!)Der Rudi Arndt hat Angst,
die Polizei kam mit,
die schützt den Rudi und den Dreck
den Staat und den Profit
mit Rudis Dynamit.Das saulange Lied gegen die Fahrpreiserhöhung bei der Frankfurter Straßenbahn 1975:
“Deshalb haben wir das Blechen satt!”
Den Fahrpreis erhöht ihr um dreißig Prozent
und plant noch mehr fürs Frühjahr schon,
damit ihr dem Kapital was bieten könnt
raubt ihr mit Steuern und Gebühren unsern Lohn
Den Strom- und Gaspreis habt ihr zweimal erhöht
die Industrie zahlt den Billigtarif
und wird fürs Kapital die Energie zu knapp
kriegt sie ein Großkraftwerk und wir den Mief
Refrain:
Deshalb, werte Herrn vom Magistrat
lassen wir keine Ruhe mehr
deshalb haben wir das Blechen satt
Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr
Wir fordern: Keinen Pfennig mehr als bisher.
Schneller Warentransport sichert den Profit
auf unsre Kosten für das Kapital
baut ihr Autobahnen durch das Wohngebiet
und schlagt den Riederwald halb kahl
Die Stadtautobahnen für den Warenverkehr
die U-Bahn für den Arbeitsviehtransport
Für die Großindustrie muß die Müllverbrennung her
Wir müssen zahlen und bezahlen unsern Mord
Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..
Mit der einen Hand treibt ihr den Fahrpreis hoch
schließt mit der andern ein Kinderkrankenhaus
erhöht den Beitrag für die Krankenkassen
dafür pflegen wir die Kinder selbst zuhaus
Unsre Kinder spielen in Gestank und Lärm
Es gibt kein Spielplatz, keinen Kinderhort
und wenn sie aus Protest die Straße sperrn
jagt sie eure Polizei mit Giftgas fort
Refrain: Deshalb, werte Herrn..
Der FVV wird attraktiver, ham die Herrn uns gesagt
doch für wen, damit ham sie nicht rausgerückt
Hätt sich einer von den Herrn mal in den Viehtransport gewagt
wir hätten ihn schon ohne Absicht totgedrückt
Und wolln wir abends mal einen Freund besuchen
der im Nachbarstadtteil wohnt
werden wir vergebens nach der Straßenbahn suchen,
weil sich die für euch nicht lohnt
Refrain: Deshalb, werte Herrn..
Unsre Lebenshaltungskosten stiegen sieben Prozent
Arbeitslosigkeit und Inflation
und die Kurzarbeit nimmt uns fünf Prozent
erhöhte Steuer frißt den Rest vom Lohn.
Wenn die Herrn von Industrie und Banken pfeifen
tanzt der ganze Magistrat,
bietet denen -und die brauchen nur zuzugreifen
was er bei uns geplündert hat.
Refrain: Deshalb, werte Herrn…
Schlagfertig überzeugt ihr uns von eurer Politik
darauf wird die Polizei dressiert,
und das Spitzelheer und den Knüppel im Genick,
das habt ihr mit unsern Steuern finanziert
Ihr plündert uns aus und jagt uns weg
wie und wo wir leben, das ist euch egal,
ihr kassiert doch nur für einen Zweck
ihr plant die Stadt fürs Kapital
Refrain: Deshalb, werte Herrn…
Es gibt Defizite im Nahverkehr
und die zahlt die öffentliche Hand
und wo nimmt diese Hand die Gelder her?
die hat sie bei uns mit Steuern abgesahnt.
Und woher kommt denn nur das Defizit
wo gehn denn unsre Steuern hin?
In die Taschen der Konzerne, für ihren Profit
langt ihr bei uns gleich zweimal hin
Refrain:
Deshalb, werte Herrn vom Magistrat,
lassen wir das uns nicht länger gefallen
deshalb haben wir das Blechen satt,
die den Profit kassieren sollen zahlen.
Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr…
Und ihr, werte Herrn vom Magistrat
macht dabei selbst einen glänzenden Schnitt
ihr hockt nicht nur beim FVV im Aufsichtsrat
und kassiert dort kräftig mit
Ihr hockt auch noch auf zig anderen Posten
habt die Schäfchen ins Trockne gebracht
lebt wie die Maden im Speck auf unsre Kosten
auch euch wird die Rechnung aufgemacht.
Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..
Dieses Lied wurde auf Drängen mehrerer tausend Besucher bei einer Veranstaltung im Günthersburgpark nach langem Widerstand der Veranstalter ins Programm aufgenommen und lag ab diesem Tag für Wochen auf Platz eins der Frankfurter Straßencharts. Im Lied wurde deutlich, was sich auch auf den Straßen und teilweise in den Betrieben und Büros entwickelte: es ging schon nicht mehr nur um den Fahrpreis, es ging um die Macht im Staat, genauer in der Stadt. “Dieser Magistrat ist reif, dieser Magistrat muß weg!”, röhrten die Sprechchöre über die Zeil bis in die Stadtteile. Aber was dann? Der Frankfurter Magistrat unter Rudi Arndt hatte es auch so verstanden und die Herren hinter und über ihm auch. Sie ließen eine mittlere Bürgerkriegsarmee aufmarschieren. Die Männerfreundschaften zu den entscheidenden oberen Gewerkschaftsetagen fuktionierten gut. Die unteren Ebenen rührten sich nicht organisiert dagegen. Die wackeren Straßen(bahn)kämpfer wurden und hatten sich isoliert. Der Rest war Knüppelroutine.