Nächster, der 8. Erzählabend des Historisch Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 am 13.01.2011

Da am 1. Donnerstag im Januar die Gaststätte Stenger/Heiss wegen Urlaub noch geschlossen ist, findet der Erzählabend erst am  Donnerstag dem 13.01. ab 18.30 Uhr statt.  Unter anderem geht es an diesem Abend auch darum, warum die Frau des Arztes Dr. Göckel zur Zwangsarbeit in die Munitionsfabrik Hirzenhein geschickt werden sollte und ihre beiden Töchter in ein NS-Erziehungsheim und wie das der Wirt und Metzger  Jean Kuhl verhindert hat. Es geht auch um eine Weihnachtsgeschichte aus dem Jahr 1933/34 als zwei oder drei junge Männer aus nicht sehr reichen Familien- wie üblich- Sammelholz aus dem Gemeindewald auf dem Buckel nach Hause trugen, um die Wohnungen etwas warm zu kriegen. Auf dem Rückweg vom Reitzeberg über den Vonhäuser Weg hat einer der Drei zwei Worte in großen Buchstaben in den tiefen Schnee geschrieben: „KPD lebt !“ — (Die KPD war die erste Partei, die die Nazis verboten hatten) … Einer der damals erst 5 Nazis in Mittel-Gründau hatte das beobachtet und gemeldet. Die drei wurden noch am gleichen Abend verhaftet, mindestens einer von ihnen wurde ins KZ Osthofen bei Worms verschleppt.
Unterhaltsamer Abend: Auf Einladung von Hartmut Barth-Engelbart erzählen sich Mittel-Gründauer Geschichten aus vergangenen Tagen. 	Foto: Wimmer
Unterhaltsamer Abend: Auf Einladung von Hartmut Barth-Engelbart erzählen sich Mittel-Gründauer Geschichten aus vergangenen Tagen. Foto: Wimmer
HIER EIN BERICHT DES GT über einen der ersten Erzählabende

Drei Stunden Geschichten aus Mittel-Gründau ausgetauscht

12.06.2010 – GRÜNDAU

Hartmut Barth-Engelbart von der „Initiative Alte Schule“ ruft Veranstaltungsreihe ins Leben

(maw). „Mittel-Gründau: Ein Dorf erzählt seine Geschichte(n)“ war der Titel, unter dem sich rund 20 Interessierte Mittel-Gründauer in der Gaststätte „Stenger/Heiss“ zusammenfanden, um über Gelesenes, Erlebtes und Gehörtes aus Mittel-Gründaus Vergangenheit zu sprechen.

Hauptinitiator des Treffens war Hartmut Barth-Engelbart von der „Initiative Alte Schule“ (IAS e.V.), der die Anwesenden zunächst begrüßte und mit der Geschichte des „Demokratischen Vereins Mittel-Gründaus“, der 1848 vom Arzt und Landtagsabgeordeten Dr. Christian Heldmann gegründet wurde, in den Abend einführte. Christian Heldmann, der Abgeordneter im Paulskirchen-Parlament von 1848 war, ist auch maßgeblich an der Eisenbahnanbindung von Mittel-Gründau und der Errichtung der Bahnstrecke Gelnhausen/Gießen und Hanau/Gießen beteiligt gewesen. Aber nicht nur die Geschichte der demokratischen Bewegung in Mittel-Gründau war Thema des Abends, die Anwesenden tauschten auch Anekdoten aus der Zeit der Nazi-Diktatur und der Nachkriegszeit im Dorf aus. So erinnerten sich Zeitzeugen beispielsweise daran, wie Wilhelm Pfannmüller als ehemaliger KZ-Häftling, Deserteur und Partisan in Titos Befreiungsarmee in Jugoslawischer Uniform auf dem Fahrrad aus dem Krieg zurückkam. Noch am gleichen Tag nahm der ehemalige Vorsitzende des kommunistischen Fußballclubs an einem Match gegen Rothenbergen teil. Auch wurde über die Entstehung der SKG Mittel-Gründau gesprochen, die nur deshalb als „Kulturverein“ gegründet wurde, weil die US-Amerikaner nach 1945 zunächst keine Sportvereine zulassen wollten. Bis zum Verbot durch die Nazis gab es in dem Dorf zwei Fußballclubs, von denen der eine von den Kommunisten dominiert wurde, der andere war sozialdemokratisch orientiert. Nach 1945 vereinten sich die Fußballer dann in der SKG Mittel-Gründau, zu der anfangs auch noch der Gesangverein gehörte. Auch einen Sportplatz gab es damals in Mittel-Gründau nicht und die Fußballer der Gemeinde mussten immer wieder auf verschiedene Wiesen ausweichen. Dass sie dabei nicht immer auf Wohlwollen stießen, wurde an mehreren Erzählungen deutlich, aus denen hervorging, dass die Besitzer dieser Wiesen manchmal auch nicht davor zurückschreckten, die Tore einfach ab zu sägen wenn ihnen das sportliche Treiben auf ihrem Grund missfiel.

Nach fast drei Stunden, in denen Anekdoten und Erinnerungen ausgetauscht wurden, waren sich die Anwesenden darüber einig, dass die Veranstaltung fortgesetzt werden soll. Der „harte Kern“ der Interessierten will sich künftig regelmäßig donnerstags treffen, um Erinnerungen und Erinnerungsstücke zu sammeln. An jedem ersten Donnerstag des Monats soll dann im großen Kreis zu verschiedenen Themen gesprochen werden und einzelne Personen die Möglicheiten haben, über Erlebtes und Gehörtes zu berichten.

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„unter-schlag-zeilen“: wenn die Kunst unter die Leute geht. 
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE
Aus dem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz für HaBEs AgitProvoLyrik&Grafik-Buch „unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“ :  Nur keinen Streit vermeiden ..Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, wenn er sich strikt an das hält, was er schreibt.. Mundtot ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: „Wenn wir / nicht früh / genug / den Mund / aufmachen / haben wir/ am Ende / gar nichts mehr / zu sagen“ Der Lyriker ..aus Hanau denkt gar nicht daran den Mund zu halten Seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger. Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet.  Wie aber kamen sie dahin? HaBE ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute (mit den ) bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau  und anderswo nicht an Publikum mangelt. Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun es durchaus, wenn Literatur sich für sie interessiert.…. Weshalb sich Polizei und Justiz für HaBEs Verse interessierten, ist eine bunte Geschichte. Der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind verraten wir nicht
Das Buch ist dem langjährigen Duett-Partner HaBEs, dem Bassklarinett-& Saxophon-& Kompon- & Humanisten des Frankfurter ensemble modern Wolfgang Stryi gewidmet, der im Erscheiningsjahr noch vor Erscheinen des Buches starb, nach 15 Jahren gemeinsamer WiderstandslesungsKonzerte.
„unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage“
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE / Buchgestaltung : Jürgen Tauras / (c) 2005 Zambon-Verlag Frankfurt/Main / SemiHardcoverBroschur  ISBN 3-88975-107-5 /    15,– € 
Im gleichen Verlag das HaBE-KinderBuch von der Ziege „ZORA“
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Thomas Mann über den Kommunismus:

„Ich glaube, ich bin vor dem Verdacht geschützt, ein Vorkämpfer des Kommunismus zu sein. Trotzdem kann ich nicht umhin, in dem Schrecken der bürgerlichen Welt vor dem Wort Kommunismus, diesem Schrecken, von dem der Faschismus so lange gelebt hat, etwas Abergläubisches und Kindisches zu sehen, die Grundtorheit unserer Epoche.

Der Kommunismus ist als Vision viel älter als der Marxismus und enthält auch wieder Elemente, die erst einer Zukunftswelt angehören. Älter ist er, weil schon die religiösen Volksbewegungen des Mittelalters einen eschatologisch-kommunistischen Charakter hatten: schon damals sollten Erde, Wasser, Luft, das Wild, die Fische und Vögel allen gemeinsam gehören, auch die Herren sollten um das tägliche Brot arbeiten, und alle Lasten und Steuern sollten aufgehoben sein. So ist der Kommunismus älter als Marx und das 19. Jahrhundert. Der Zukunft aber gehört er an insofern, als die Welt, die nach uns kommt, in der unsere Kinder und Enkel leben werden, und die langsam ihre Umrisse zu enthüllen beginnt, schwerlich ohne kommunistische Züge vorzustellen ist: d. h., ohne die Grundidee des gemeinsamen Besitz- und Genußrechts an den Gütern der Erde, ohne fortschreitende Einebnung der Klassenunterschiede, ohne das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit für alle.“

Rolf Becker

mit seinem neuen Programm

Hier wird Geld verdient

30. Januar 2011 – 19:00 Uhr

Hanau-Tümpelgarten

Sandelmühle

(Rudi-Völler-Sportanlage)

(Thomas Mann, Ges. W., Frankfurt/M 1960, Bd. 12, S. 934)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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