Diese us-amerikanischen Staats-Terroristen muss man mehr fürchten als den IS! Diesen Film muss man gesehen haben!
https://www.youtube.com/watch?v=wdqnNWZdiDs Video 45 min
Schmutzige Kriege – Die geheimen Kommandoaktionen der USA (Doku)
Veröffentlicht am 25.01.2014
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https://www.phoenix.de/content/phoenix/tv_programm/schmutzige_kriege/788909
Sendetermin So. 29.11.15, 23.15 Uhr
Schmutzige Kriege Die geheimen Kommandoaktionen der USA
Film von Richard Rowley und Jeremy Scahill
Mit der Dokumentation „Schmutzige Kriege“ führt Autor Jeremy Scahill in eine völlig unbekannte Welt von geheimen Kriegseinsätzen der USA in Afghanistan, Jemen, Somalia und weiteren Gebieten.
Teils Politthriller, teils Detektivfilm beginnt „Schmutzige Kriege“ als investigative Reportage über einen nächtlichen Angriff von US-Einheiten in Afghanistan, bei dem viele Zivilisten starben, darunter zwei schwangere Frauen. Schnell entwickelt sich eine weltweite Recherche in die bis dahin unbekannte Parallelwelt der mächtigen und streng geheimen Spezialeinheit der Amerikaner, das Joint Special Operations Command (JSOC).
Scahill findet immer mehr über JSOC heraus, deckt brutale Einsätze auf, die sorgfältig vor der Öffentlichkeit verheimlicht werden, ausgeführt von Soldaten, über die es keinerlei Unterlagen gibt und die somit auch nie vom Kongress vernommen werden können und offenbar keine Rechenschaft über ihre Handeln ablegen müssen. Im Militärjargon arbeitet die JSOC nach dem Motto: „finden, fixieren und erledigen“. Die Teams arbeiten eine geheime Tötungsliste ab. Es gibt kein Ziel, das für diese Truppe nicht legitim wäre, auch amerikanische Staatsbürger werden nicht verschont.
Jeremy Scahill deckt die Folgen eines Krieges auf, der völlig außer Kontrolle ist. CIA Agenten, Kämpfer der Special Forces, Generäle und von den USA finanzierte Warlords – sie alle treten aus dem Dunkel der Geheimhaltung vor die Kamera und reden über ihre Einsätze, viele von ihnen zum ersten Mal. Auch die Überlebenden der meist nächtlichen Attacken und Drohnenangriffe kommen zu Wort, darunter auch die Familie des ersten amerikanischen Staatsbürgers, der von seiner eigenen Regierung gejagt und getötet wurde.
„Schmutzige Kriege“ führt die Zuschauer in die entlegensten Ecken der Welt und zeigt auf, wie schmutzig die USA heute Krieg führen. Am Ende bleiben quälende Fragen nach Freiheit und Demokratie, Krieg und Gerechtigkeit.
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http://www.deutschlandfunk.de/die-geheimen-instrumente-der-usa.1310.de.html?dram:article_id=268148
04.11.2013
Die geheimen Instrumente der USA
Jeremy Scahill: „Schmutzige Kriege. Amerikas geheime Kommandoaktionen“, Antje Kunstmann Verlag
Der amerikanische Journalist Jeremy Scahill berichtet in seinem aktuellen Buch von Todeslisten, Spezialkommandos und Geheimgefängnissen der USA. Er kommt in „Schmutzige Kriege“ zu dem Schluss: Was unter der Regierung Bush begann, wurde unter seinem Nachfolger Obama perfektioniert.
Von Katja Ridderbusch
… Vor allem unterliege das JSOC nicht den üblichen militärischen Kommandostrukturen:
„Die Truppe wurde als Privatarmee des Präsidenten gegründet. Was JSOC von den Marines unterscheidet, ist die Tatsache, dass es eine direktere Kommunikation mit dem Weißen Haus gibt.“…
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… Bestsellerautor Jeremy Scahill recherchiert bei somalischen Warlords und afghanischen Taliban. Hier spricht er über Obamas Drohnen, die Hybris der USA und Snowdens Verdienste.
Jeremy Scahill, 39, gehört zu den wichtigsten investigativen Journalisten der USA. Sein Buch „Blackwater“ über die gleichnamige Söldnerfirma war weltweit ein Bestseller. Gerade erschien von ihm „Schmutzige Kriege“ als Buch (Kunstmann Verlag) …
… Anders als die meisten Ihrer Mitstreiter waren Sie nie ein Anhänger von Barack Obama.Barack Obama.
Sein Auftritt während des Wahlkampfs damals in Deutschland gehörte zu den lächerlichsten Szenen: Als ob John Lennon von den Toten auferstanden wäre und ein exklusives Konzert geben würde. Die Republikaner haben ihn mal mit Lady Gaga verglichen, das stimmt irgendwie, er war ganz schön Justin-Bieber-mäßig auf dieser Tour.
Sie lachen, wenn jemand seinen Friedensnobelpreis erwähnt.
Natürlich ist Obama innenpolitisch viel besser als Bush. Aber er normalisiert den politischen Auftragsmord. Nicht, dass die USA nicht zuvor schon Morde angeordnet hätte, immer! Unsere Republik wurde auf Genozid gegen die Ureinwohner gegründet. Obama sagt: Die weltweiten Ermordungen sind nicht nur richtig, sondern unser Recht.
Die Regierung von George W. Bush bezeichneten Sie als „Murder Incorporated“. Wie müsste Obamas Firma heißen?
Weil er so ein gebildeter Mann ist und, im Gegensatz zu Bush, richtiges Englisch spricht, will man ihm glauben, dass er einen saubereren Krieg führt. Unter ihm wurde Murder Inc. umbenannt in: Vertrauen Sie uns, es ist nicht Murder Inc.! …
… Obama ist ein radikaler amerikanischer Exceptionalist. Das ist in unserer Kultur begründet: Amerika hat einen Satz Regeln für sich selbst, und einen anderen für den Rest der Welt. Wir lernen früh, dass wir nicht nur im tollsten Land leben, sondern im großartigsten der ganzen Zivilisationsgeschichte. Sie haben doch die Reaktionen gesehen, als Osama bin Laden getötet wurde, tanzten die Leute auf der Straße, als hätte die USA die Fußballweltmeisterschaft gewonnen….
… Clinton hat JSOC für gefährlich gehalten und an einen Zaun im Hinterhof gekettet. Rumsfeld und Cheney gaben ihnen Steroide, Milliarden Dollar, höhere Dienstgrade, weltweite Einsätze. Früher sprach man flüsternd über sie, plötzlich wurden sie zur offiziellen Politik. Und Obama? Der hat sie freudig begrüßt und noch mächtiger gemacht….
Woher wissen Sie das?
Ich habe mit einem Kollegen in Afghanistan Razzien gefilmt und realisiert, dass es einen heimlichen Krieg gibt, der sich hinter dem konventionellen Nato-Einsatz versteckt, einen präventiven Krieg. Den führt Obama mit zwei Arten von Drohnenattacken: Bei personaliy strikes, kennt JSOC die Identität, beobachtet jemanden, tötet ihn. Beim signature strike tötet JSOC auf Grundlage von Metadaten. Die Obama-Administration hat quasi einen Algorithmus entwickelt. Jemand erfüllt bestimmte Kriterien, ist ein Pakistani oder Jemenit im wehrfähigen Alter, schickt vielleicht eine verdächtige SMS, könnte also in terroristische Aktivitäten involviert sein.
… Die Idee, dass der Präsident der Vereinigten Staaten – insbesondere der, der den Nobelpreis bekommen hat und ein Verfassungsrechtler ist – als Staatsanwalt, Richter und Henker in einem agiert, ist gefährlich…
Auf Ihren letzten Recherchen haben Sie somalische Warlords getroffen. Wie kommt man an die ran?
Es ist eine lustige Geschichte, sofern man über somalische Warlords lustige Geschichten erzählen kann. Die Namen der Warlords, die von den USA gestützt an der Seite der Afrikanischen Union gegen Al-Schabaab-Milizen und Al Qaida kämpfen, habe ich in den Wikileaks-Diplomaten-Kabeln gefunden – sie stehen auf der US-Gehaltsliste. Von einem Journalisten vor Ort erfuhr ich, in welchem Hotel sich beispielsweise Mohamed Qanyare aufhält, wenn er in Nairobi Geschäfte macht. Ich traf ihn im Fitnessstudio, schwitzend, mit einem Handtuch bekleidet. Ich geh auf ihn zu und sage: Mr. Qanyare, ich bin Jeremy Scahill, Reporter beim „Nation Magazin“. Er: „Ach, ihr gebt doch alle vor Journalisten zu sein …“ – er dachte, ich sei von der CIA und wollte seinen Vertrag neu aushandeln. Die CIA bezahlt Somaliern 200 Dollar im Monat, damit sie an ihrer Stelle Terrorverdächtige töten oder gefangen nehmen.
… die deutsche Rolle im „Kampf gegen den Terror“, Journalisten haben aufgedeckt, dass JSOC auch auf deutschem Boden arbeitet.
JSOC, genauer Africom, betreibt einen zentralen Teil seines Tötungsprogrammes für den afrikanischen Kontinent aus Stuttgart heraus. Deutschland ist strategisch sehr bedeutend: Militärkrankenhaus in Landstuhl, Nato-Partnerschaft, Zusammenarbeit in Afghanistan. Die deutsche Öffentlichkeit sollte Politiker nach der Rolle fragen, in die die US-Regierung Deutschland zwingt. …
… Jeremy Scahill mag Terroristen, er hasst Amerika – das höre ich die ganze Zeit in unserer Medienkultur. Die ist ja auch eines der Probleme: Ich habe 120 Sender auf meinem Kabel, aber es läuft nur Müll im Fernsehen. Fox News schaue ich manchmal zur Unterhaltung. Oft denke ich, das ist Comedy, eine Parodie von Nachrichten. Heutzutage wollen die Leute wissen, wem Miley Cyrus ihren Arsch entgegenstreckt, was die Hausfrauen trinken und wie man das Fell von Pudeln pflegt….
http://www.zeit.de/kultur/film/2013-11/schmutzige-geschaefte-ndr-doku/komplettansicht
Amerikas heimliche Morde
Unter wessen Kommando töteten US-Elitekämpfer unzählige Zivilisten in Krisengebieten? Die ARD-Doku „Schmutzige Kriege“ zeigt die Recherchen des Reporters Jeremy Scahill.
Von René Martens
- November 2013, 17:42 Uhr 48 Kommentare
Die meisten Mediennutzer der westlichen Welt dürften Marshall B. Webb schon einmal gesehen haben. Auf dem mittlerweile ikonografischen Foto, das 2011 während der US-Operation gegen Osama bin Laden in der Kommandozentrale des Weißen Hauses entstand, ist er im Zentrum der Runde zu sehen, direkt neben Präsident Barack Obama. Mit der Sitzordnung hatte alles seine Richtigkeit, denn Webb war zu dem Zeitpunkt Assistant Commanding General der Spezialtruppe Joint Special Operations Command (JSOC), die für die Erfassung und Tötung bin Ladens verantwortlich war.
Wofür die Truppe, zu deren Führungskräften Webb gehörte, noch so verantwortlich ist – das ist die Frage, der sich der Kriegsreporter Jeremy Scahill seit 2010 widmet. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist die Dokumentation Schmutzige Kriege. Die geheimen Kommandoaktionen der USA, die der Regisseur Richard Rowley mit ihm gedreht hat. Der Film, in dem auch Webb kurz gewürdigt wird, ist in der Nacht zum Freitag in der ARD als Abschluss eines Schwerpunkts zum Thema Geheimer Krieg zu sehen. Unter diesem Titel läuft seit Mitte November auch eine Serie, die der NDR gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung recherchiert hat.
In seinem Buch zum Thema, ebenfalls Schmutzige Kriege betitelt und in Deutschland im vergangenen Monat erschienen, bezeichnet Scahill die JSOC-Kämpfer als „die hoch geschätzten Ninjas des Präsidenten“. Einer seiner Informanten spricht im Film vom „paramilitärischen Arm“ der US-Regierung. Etwas nüchterner formuliert: Dieser sehr besondere Kampfverbund ist direkt dem Weißen Haus unterstellt, einer parlamentarischen Kontrolle untersteht er nicht.
Kugeln aus den Leichen geschnitten
Im Kern geht es in Schmutzige Kriege um die gezielte Ermordung von Zivilisten in vielen Ländern. Der Ausgangspunkt von Scahills Recherchen, der auch Koautor des Drehbuchs ist, ist ein nächtlicher Angriff auf eine Familienfeier im afghanischen Gardez. Unter den Toten sind zwei schwangere Frauen und ein Polizeioffizier, der sogar an Trainingsprogrammen der Amerikaner teilgenommen hatte. Scahill spricht mit verschiedenen Angehörigen, die ihm Videos von dem Fest in der dramatischen Nacht zu Verfügung stellen – die letzten Bilder der Verstorbenen. Ein Angehöriger erzählt, die Amerikaner hätten mit Messern Kugeln aus den Körpern der Opfer geschnitten. Sie wollten die Morde, die offenbar Resultat völlig falscher Informationen waren, vertuschen.
Mit den Recherchen in Afghanistan beginnt für Scahill eine „Reise, die mein Leben verändern sollte“. Sie führt ihn in den Südjemen in die Region Al Majalah, wo er die Hintergründe eines JSOC-Angriffs recherchiert, bei dem im Jahr 2009 46 Menschen umkamen, rund die Hälfte davon Kinder. Weiter geht es nach Somalia, wieder zurück in den Jemen – und zwischendurch macht Scahill auch noch einen Exkurs zum Irak-Krieg.
Plädoyer für den Beruf des Kriegsreporters
Der Regisseur und Kameramann Rowley findet aber stets genug Zeit, den Protagonisten bei der alltäglichen Arbeit zu zeigen: wie er zum Teil geschwärzte Dokumente studiert, auf seinem Tablet Texte und Grafiken vergrößert oder Computerausdrucke an die Wand pinnt. Letzteres erinnert, wie auch die mit Post-its versehenen Fotos auf Scahills Schreibtisch, an die Arbeit mancher fiktiver Ermittler, etwa aus der Krimiserie The Wire. Trotz der verstörenden Dinge, die Scahill gesehen und gehört hat und die er dem Zuschauer vermittelt, ist Schmutziger Krieg – so zynisch das klingen mag – auch eine Art Werbefilm für den Beruf des Journalisten, zumindest für jene Vertreter, deren Geschäft die Gefahr ist.
Rowley findet eine rasante Bildsprache: aus dem Hubschrauber gefilmte Szenen, Handyvideobilder, Kampfimpressionen, CNN-Ausschnitte. Als Kontrapunkt dient allenfalls die Musik des preisgekrönten Kronos Quartetts, das einige Stücke für den Soundtrack eingespielt hat. Einen Eindruck davon, wie viel Material Scahill gesammelt hat, gibt der Umfang seines Buchs: Es ist 720 Seiten dick. Den Inhalt auf eine rund 90-minütige Filmfassung zu komprimieren, war sicherlich keine leichte Aufgabe. Die deutsche Fernsehfassung, die der NDR hat produzieren lassen, ist gar nur 45 Minuten lang. Die vollständige Version läuft Anfang des kommenden Jahres im Kino.
Dem Zuschauer wird viel abverlangt
Da liegt es in der Natur der Sache, dass manche Details zu kurz kommen. Das gilt für Scahills Auftritt vor dem Rechtsausschuss des US-Repräsentantenhauses, wo er seine Recherchen zum Massaker von Gardez vortragen und mehr zu den Hintergründen erfahren will. Der Vorsitzende Jim Sensenbrenner eröffnet die Sitzung ordnungsgemäß, allerdings ist er außer Scahill die einzige Person im Saal, weil es die anderen Mitglieder nicht für nötig befunden haben, überhaupt aufzutauchen. Nach wenigen Worten steht Sensenbrenner auf und geht, denn auch er ist nicht bereit, sich mit der Sache zu befassen. Diesem absurden Theater geben Rowley und Scahill nur wenig Raum.
Ähnliches gilt für Bilder, die in Mogadischu entstanden, wo Scahill den somalischen Warlord Indha’adde trifft, der sich vom Saulus zum Paulus gewandelt hat – von einem Feind der Amerikaner zu einem gnadenlosen Antiterror-Kriegsdienstleister. Vor dem Interview-Ausschnitt ist noch eine Schießerei zu sehen, in die Scahill hinein gerät. Auch für die übrigen Mitglieder der Crew dürfte die Situation nicht ungefährlich gewesen sein. Andere Filmemacher würden solche Bilder ins Zentrum stellen, in Schmutzige Kriege sind diese Szenen aber kaum mehr als etwas größere Schnipsel.
Die Drohnentoten
Es mangelt weder an Schauplätzen noch an Personal. Somit verlangen die Filmemacher dem Zuschauer viel ab, lassen ihn bisweilen nervös zurück. Das ist dem Gegenstand des Films durchaus angemessen. Eine stille, abgehangene Dokumentation lässt sich zu dem Thema kaum drehen.
Der Film endet mit einer Betrachtung eines Mordes, den die JSOC-Kämpfer 2011 an einem amerikanischen Staatsbürger im Jemen verübt haben. Abdulrahman al-Awlaki, 16 Jahre alt und Sohn des radikalen Predigers Anwar al-Awlaki, wurde durch einen Drohnenangriff „vom Angesicht der Erde getilgt“, wie Scahill es formuliert. Kurz nachdem sein Vater, auch er Amerikaner, ebenfalls durch eine Drohne getötet worden war. Der Tod des 16-Jährigen dient Rowley und Scahill dazu, einen Bogen zurückzuschlagen zum Beginn des Films. Wieder sind private Videos zu sehen, wieder kommen, wie nach dem Massaker im afghanischen Gardez, Hinterbliebene zu Wort (in diesem Fall die Großmutter des Toten).
Der Journalist versucht, sich selbst zu erklären, welche „Logik“ hinter der Ermordung des Teenagers stecken könnte: Er sei wohl getötet worden „für das, was er eines Tages möglicherweise tun würde“. Scahills bitteres Fazit lautet: „Diese Geschichte hat kein Ende.“ Es gibt keine realistische Aussicht darauf, dass diese Art der Kriegsführung ein Ende haben wird.
„Schmutzige Kriege“ lief in der Nacht zum Freitag, dem 29. November, um 0.00 Uhr in der ARD.
Man kann sich ih noch über die mediathek anschauen
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