Liebe KollegINNen,
lieber Kollege Wetzel,
Euer Youtube-Streifen ist schön aber doch etwas resignativ.
Meine Lieder habe ich immer versucht mit einem Perspektive andeutenden Ende abzuschließen.
Das Lied der arbeitslosen Jugendlichen : ‚In der Schule hast Du nix mehr gelernt, „Bei euch ist doch alles zu spät ..“; das Lied vom „Recht auf Essen“, Beiß Bagger beiß, das Brecht-Lied mit über 20 HaBE-Zusatzstrophen, den GEW-Streikblues und und und…
übrigens bin ich 1964 aus der Schule geflogen, weil ich den Streik der Metaller für die Lohnfortzahlung bei Krankheit mit eigenen Liedern und Flugblättern unterstützt HaBE. Leider sind die Lieder nicht mehr aufzufinden. Damals haben aber Mannheimer IG-Metall- und IG-Chemie-Kollegen dafür gesorgt, dass ich nach ein paar Tagen wieder in die Schule gehen durfte. Wenn ihr Interesse an den Liedern habt, schicke ich sie euch gerne. Noch lieber würde ich sie weiterhin zur Unterstützung von gewerkschaftlichen Aktionen vortragen so wie schon bei (Warn-)Streiks bei Dematic, FSD, FR, VAC, ABB, DUNLOP, MAN-Roland, Maredo, Gate Gourmet usw… beim 1. Mai und anderen Demos und Kundgebungen.
Zehn Kinder
aus dem Kamerun
(1971/72/73?)
(Grüße an die „Toten Hosen“)
Kamerun wird je nach Ort ersetzt durch „Zehntmarkweg“ FFM-Rödelheim, „Freigericht“ Hanau, „Lamboystraß“ Hanau,, BigBenBon(-ames) FFM, hintern DUNLOP-Turm Hanau, Dieselstraß (Hanau), …
Kamerun ist ein Teil des Frankfurter Gallusviertels. Zur Jugendarbeit im Kamerun kam ich über die Freundschaft zum Chef einer Kameruner Rockergruppe, Prinz, Peter A.
Die Geschichten der „Kameruner“ waren der Hintergrund des Liedes.
Das Frankfurter Jugendamt herrschte damals durch Teilen im Kamerun und seinem Jugendhaus, indem es zwei konkurrierende Rockergruppen gegeneinander ausspielte. Trotzdem kam es zum Zusammenschluß der Gruppen, die dann auch die Besetzung des Bundesbahnausbesserungswerkes in FFM-Nied mit der Forderung nach einem selbstverwalteten Jugendausbildungszentrum tatkräftig unterstützten. Ihre Forderung, die Alte Oper in ein Jugendkulturzentrum umzuwandeln / auszubauen stand lange gegen OB Rudi Arndt, der dagegen damit drohte „dann lass ich sie lieber sprengen!“. Hat er ja nicht, aber was aus der Alten Oper geworden ist ? Nun ja — ArbeiterINNEN und ihre Kinder kann man auf den Opernbällen eher selten sehn. Späte, allerdings fatale, Auswirkung der Politisierung der Kameruner Rocker war, daß Prinz Ende der 70er versuchte, Joseph Neckermann um eine Million zu erleichtern. So freilich war das mit der Befreiung vom Diktat des Kapitals nicht gemeint. Prinz hatte offenbar irgendwann den Anschluß ver- und bei der Schulung über das Abenteurertum nicht richtig aufgepasst und gemeint, daß das mit der Revolution sonst zu lange dauern würde.
Zehn Kinder aus dem Kamerun
wolln in die Schule gehn
am ersten Tag wo Prüfung ist
da warens auch noch zehn
Die Eltern müssen schaffen gehn
ein Kind blieb tags allein
das Schulamt schickts zur Sonderschul
da warens nur noch neun
Der Lehrer hat zu wenig Zeit
drum hat er schnell gemacht
dabei war eins nicht schnell genug
da warens nur noch acht
Acht Kinder aus dem Kamerun
wurden überall vertrieben
da spielten sie dann auf der Straß,
da warens nur noch sieben
Sieben Kinder aus dem Kamerun
eins wurde nicht versetzt,
zuhaus musst es Geschwister hüten,
da war‘n sie noch zu sechst
Eins wurd beim Schokoladeklaun
erwischt, als Dieb beschimpft
die Kinderübernaschung trieb
(zum Klauen doch der Hunger blieb)
(es klaute noch ein Duzend Mal)
da war‘n sie noch zu fünft
Ein Vater wurde arbeitslos
jetzt zieht er fort von hier
weil‘s Geld nicht für die Miete reicht
da waren‘s nur noch vier
Die Wohnungen sind viel zu eng,
da gibts oft Klopperei,
dabei wurd eins zu viel gekloppt
da warens nur noch drei
Von dreien musste eines gehn
zurück in die Türkei,
sein Vater wurd nicht mehr gebraucht,
da waren‘s nur noch zwei.
Das Schulrat sprach: „Im Kamerun
die Klasse ist zu klein
Er hat die beiden aufgeteilt
da waren sie allein
Doch:
Die zwei ham sich zur Wehr gesetzt
die andern hams gesehn
weils den‘ genauso dreckig geht
da warn‘s bald wieder zehn
Das geht nicht nur im Kamerun.
Warum? Das ist nicht schwer,
der Kamerun ist überall,
drum werden‘s immer mehr.
Es folgten bei diesem Lied die jeweils aktualisierten Versionen bei Schulstreiks, besonders da, wo gewerkschaftliche Betriebsgruppen, Vertrauensleute, Betriebsräte in die Auseinandersetzungen eingegriffen haben, was Anfang der 70er in fast allen Arbeiterwohnbezirken im Rhein-Main-Gebiet der Fall war.
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Da mit höchster Wahrscheinlichkeit auch nach den jüngsten HaBE- Artikeln wieder eine Flut von Abmahnungen über mich hereinbrechen wird (und nicht nur solche vom BAK-Shalom-Mitgründer Mark Seibert für die ich mittlerweile rund 7- 8000 € brauche und nicht HaBE) bitte ich um Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen BLZ 506 616 39 unter dem Stichwort “MARK&PEIN”, um dieses Projekt weiterführen zu können. Wer mich dagegen gegen einen Agrar-Energie-Industriellen „BIO“-Vergaser unterstützen will kann das auf das gleiche Konto mit dem Stichwort „Aus dem Schneider“ tun
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… wurd nicht mehr gebraucht,
da waren‘s nur noch zwei.
ähnlich sieht es mit der IGM und dem DGB etc aus. Sicher werden die auch (nur) fürstlich von ihren Mittgliedsbeiträgen bezahlt.
Nur wenn die Ex-Mitglieder, wie vor 70 Jahren, raus gemobbt wurden, dann scheint auch kein Interesse seitens des DGB ; IGM etc.. zu bestehen, sich für die Menschen die die Gewerkschaften und den Staat jahrzehnte lang aufgebaut hatten, die auch zu unterstützen.
Eine Schande.
Alternativlos, alleine aufgrund der Menschenrechte und des GG sollten alle Gewerkschaften die Petition unterstützen:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.html
Denn es sind auch zumgrößten Teil die – Kunden – von den Menschen die ihr ordentlich vertreten wollt.